Vögel - die faszinierenden Geschöpfe

Wer hat nicht schon mal vom fliegen geträumt.


Wer sich intensiver mit der Vogelwelt beschäftigt, wird sich mit den verschiedenen Vogelstimmen auseinander setzen müssen. Ohne ihre Lautäußerungen würden wir von der Anwesenheit vieler Vögel gar nichts merken, denn sie halten sich häufig unscheinbar im Schutz von Gebüsch oder dichten Baumkronen auf. Sie verraten ihre Anwesenheit aber auch anders z.B. durch Gewölle, Fraßspuren, Nester oder Sandbadeplätze. Für den Wert einer Landschaft zieht man heute häufig Vogelkartierungen zu Rate, denn die ökologischen Ansprüche mancher Vogelarten sind so groß, dass bereits die Anwesenheit einer seltenen Art detaillierte Rückschlüsse auf die Qualität des Lebensraumes zulässt.

 

Auf dieser Seite stellen wir einige Vogelarten vor, die im Kreis Unna ihre Heimat haben. Sie wird fortlaufend mit neuen Arten ergänzt. Mehr Informationen über die Brutvögel im Kreis gibt es im Brutvogelatlas des Kreises Unna.

 


Zwergtaucher (Tachybaptus ruficollis) 

ist ein zerstreut brütender Brutvogel im Kreis Unna. Er tritt überwiegend in der Lippeniederung und vereinzelt auch im Ruhrtal auf. Die Brutzeit beginnt Mitte April . Es werden 4-6 Eier gelegt und 20-21 Tage bebrütet. In der Balz kann man das typisch "trillern" vernehmen. Die Jungen sind Nestflüchter und werden ca. 30 Tage geführt und sind nach 44-48 Tagen flugfähig.

 

Haubentaucher (Podiceps cristatus) 

Der Haubentaucher ist im Kreis Unna im wesentlichen auf der Lippe und Ruhr vertreten. Aber auch auf einigen Seen. Die Nester werden im Flachwasserbereich auf liegenden Gehölzen oder in dichter Vegetation angelegt. Nach einer Brutdauer von 25-29 Tagen werden die Jungen, die Nestflüchter sind, auf dem Rücken getragen.

Kormoran (Phalacrocorax carbo) 

Im Kreis Unna brütet der Kormoran bislang ausschließlich in der Ruhraue in Holzwickede-Hengsen. In den großen Flussauen von Ruhr und Lippe und an größeren Still- und Fließgewässer kann man ihn im Kreisgebiet antreffen.
Er kommt an ausgedehnten, nahrungsreichen Binnengewässern, Flußmündungen mit altem Baumbestand, sowie an Meeresküsten vor. Geselligkeit beim Brutgeschäft und bei der Nahrungssuche ist für Kormorane typisch. Fische werden schwimmend und tauchend gefangen. Kormorane brüten gewöhnlich in Kolonien, bei Neuansiedlungen kann es auch zu Einzelbruten kommen. Bei einer Gelegegröße von 3-4 Eiern und einer Brutdauer von 23-30 Tagen sind die Jungen Nesthocker. Die Ästlingszeit dauert 7 Wochen mit 2 Monaten sind sie flugfähig und mit 3 Monaten sind sie unabhängig.

Graureiher (Ardea cinerea)

Der Graureiher ist im Kreis Unna zwar regelmäßig anzutreffen, doch beschränkt sich sein Brutgebiet nur in möglichen Einzelbruten in Bergkamen und im Ruhrtal. Graureiher lieben gewässerreiche Niederungen des Binnenlandes und des Küstenraumes. Sie können sich an Süßwasser ernähren, sofern mindestens seichte Uferzonen ihnen das beliebte Wasserwaten zur Nahrungssuche ermöglichen. Der Speiseplan umfaßt Fische, Amphibien, Reptilien, Kleinsäuger und -vögel, sowie größere Insekten. Die storchengroßen Vögel gehen gerne auf Feldern und Äckern auf Mäusejagd. Graureiher brüten gerne gesellig, auf hohen Bäumen und im Schilf. Bei einer Brutdauer von 25-26 Tagen und einer Gelegegröße von 4-5 Eiern sind die Jungen noch Nesthocker. Sie beginnen im Alter von 1 Monat zu fliegen. Ihre volle Flugfähigkeit haben sie erst mit 2-2,5 Monaten.

Höckerschwan (Cygnus olor) 

Im Kreisgebiet kommt der Höckerschwan im Umfeld der beiden großen Flussläufe der Lippe und der Ruhr vor. Er bevorzugt stehende oder langsam fließende Gewässer. Die einen gewissen teil an Unterwasser-Vegetation haben müssen. Das Nest legen sie oftmals völlig frei in der Verlandungszone oder auf Inseln an. Sie legen 5-8 Eier die 35-38 Tage bebrütet werden. Die Jungen sind Nestflüchter und können nach ca. 4 Monaten fliegen.

Brandgans oder Brandente (Tadorna tadorna)

Aus dem Jahr 1999 liegt die Beobachtung eines Brandgans-Paares während der Brutzeit an der Seseke bei Lünen vor. Zu einer Brut kam es dort nicht.

Sie kommt an Brackwasserseen und Meeresküsten, wo sich entweder Sanddünen oder natürliche Höhlen z. B. Kaninchenbaue zur Anlage des Nestes finden. Die Brandgans mausert an bestimmten schwer zugänglichen Mauserplätzen wo sie alle Schwungfedern verliert und etwa 25 Tage flugunfähig ist.

 

Die Brutzeit beginnt Ende April bei einer Gelegegröße von 7 -12 Eiern und einer Brutdauer von 28 - 30 Tagen. Die Jungen sind Nestflüchter und nach ca. 5 - 6 Wochen flugfähig sie schließen sich in sogenannten Kindergärten zusammen.

Graugans, Foto: Ilona Warnke
Graugans, Foto: Ilona Warnke

Graugans (Anser anser)

Die Graugans kommt im Kreis Unna in der Lippe- und der Ruhraue vor. Sie ist die größte europäische Gänseart und besiedelt größere stehende Gewässer mit ausgedehnten Schilfbeständen und Verlandungszonen sowie Moore. Graugänse pflegen Einehe auf Lebenszeit, die Paare bilden sich meist schon im Alter von 1 1/2 Jahren, brüten aber erst ab dem 4. Lebensjahr erfolgreich. Das Weibchen brütet allein während das Männchen Wache hält. An der Aufzucht der Jungen beteidigen sich beide Partner, die Nahrung ist rein vegetarisch. Sie fressen Gras, Getreide, Kartoffeln, Beeren und Kräuter. Die Brutzeit beginnt Ende März bis Juni. Bei einer Gelegegröße von 4-9 Eiern beträgt die Brutdauer 28-29 Tage. Die Jungen sind Nestflüchter und sind nach ca. 10 Wochen voll flugfähig.

Kanadagans (Branta canadensis) 

Die Kanadagans ist ein Neubürger aus Nordamerika die sich in Mitteleuropa angesiedelt hat. Diese Populationen sind auf Parkvögel und Wintergäste zurückzuführen. Die Kanadagans bevorzugt das Binnenland, wo sie an Süßwasserseen und kleinen stehenden Gewässern mit Sumpfvegetation vorkommt. Das Nest wird meist unmittelbar am Ufer oder auf kleinen Inseln angelegt. Das Gelege besteht aus 4-6 Eiern die 28-30 Tage bebrütet werden. Die Jungen sind Nestflüchter und sind nach ca. 63 Tagen flugfähig.

Nilgans
Nilgans

Nilgans (Alopochen aegyptiacus)

Im Kreis Unna konzentriert sich das Nilgansvorkommen auf das Lippe- und Ruhrtal. Die Nilgans ist seit 1986 in Westfalen als Brutvogel nachgewiesen.

Sie ist der einzige Vertreter ihrer Gattung und wird zu den Halbgänsen gerechnet. Sie ist afrikanischen Ursprungs und lebt an nahrungsreichen Binnenseen und Flüssen. Sie findet sich an verschiedenen Gewässertypen zurecht z.B. an Bergsenkungs-gebieten, Wassergewinnungsanlagen, Altarmen von Flüssen oder aufgestaute Seen.

Ausgehend von Gefangenschaftsflüchtlingen breitet sich die Nilgans in den letzten Jahren zunehmend in Mitteleuropa aus. In zahlreichen Städten existieren mittlerweile verwilderte Parkpopulationen.

Nilgänse sind bezüglich ihrer Nistplatzwahl sehr flexibel. Nester werden im Röhricht oder gelegentlich in einer Höhe von 20 Metern in Greifvogelhorste und Krähennester errichtet. Das Nest wird mit Dunen ausgepolstert.

Die Brutdauer beträgt 30 Tage. An der Führung der Küken sind beide Geschlechter beteiligt. Sie werden von den Elternvögeln in Seichtwasserzonen und auf nahen Grasflächen aufgezogen. Mit etwa neun bis zehn Wochen sind die Junggänse ausgewachsen und flugfähig.

Die Stockente (Anas platyrhynchos)
(Weibchen)

Diese häufigste europäische Entenart ist im Kreis Unna flächendeckend vertreten und kommt auf Binnengewässern aller Art vor und nimmt selbst noch mit kleinen Teichen und Bächen vorlieb.

(Männchen)

Diese anpassungsfähige Entenart hat auch an die Wahl des Nestplatzes keine besonderen Ansprüche. Sie legt 7-11 Eier, wobei auch ein zweites Weibchen noch ihre Eier im selben Gelege ablegen kann. Die Brutdauer beträgt 24-28 Tage. Die Jungen sind Nestflüchter und mit 8 Wochen flugfähig.

Knäkente (Anas querquedula)

Die Knäkente gab es als der Brutvogelatlas entstanden ist zuletzt 1996 im Raum Lünen. Mittlerweile gibt es sie im Kreis Unna als Brutvogel nicht mehr.

Als Lebensraum bevorzugen sie offene, besonders nährstoffreiche Seen, Teiche und Sumpfgebiete mit reichlicher Krautvegetation. Ihr Nahrung erwerben sie schnatternd und weniger gründelnd. Wasserinsekten, Würmer, Sproßen, Sämereien und Wurzeln von Wasserpflanzen ist ihre bevorzugte Nahrung. Die Brutzeit ist von Mitte April bis in den Juli hinein. Bei einer Gelegegröße von 8-11 Eiern und einer Brutdauer von 21-23 Tagen sind die Jungen Nestflüchter. Sobald sie trocken sind folgen sie der Mutter ins Wasser. Knäkenten sind Zugvögel. Sie weichen der kalten Jahreszeit bis nach West- und Südeuropa und in größeren Trupps bis ins tropische Afrika aus.

Kolbenente (Netta rufina)

Die Kolbenente kommt im Kreis Unna zwar nicht als Brutvogel vor aber dennoch möchte ich sie hier vorstellen.

Diese Ente liebt verschilfte Seen mit freier Wasserfläche und reicher Unterwasserflora als ausgesprochener Pflanzenfresser nimmt sie in erster Linie Algen und Laichkräuter sowie andere Wasserpflanzen auf. Die bedeutensten Brutplätze in der BRD befinden sich auf Fehmarn, am Bodensee und im Ismaninger Teichgebiet. Ein bekannter Mauserplatz ist der Bodensee, wo sie in das Schlichtkleid wechseln und für ein paar Wochen flugunfähig sind. Die Brutzeit beginnt Ende Mai bis Mitte Juli bei einer Gelegegröße von 6 - 12 Eiern und einer Brutdauer von ca. 26 Tagen. Die Jungen sind Nestflüchter und werden noch 11 Wochen vom Weibchen geführt.

Krickente (Anas crecca)

Im Kreis Unna hat die Krickente in den Jahren 1980-1982 mit bis zu 3 Brutpaaren am Beversee in Bergkamen gebrütet. Seitdem das Brutgebiet mit Wanderwegen und anderen Störungen durch Freizeitaktivitäten entwertet wurde ist das Vorkommen erloschen. An seichten Binnengewässern mit dichter Ufervegetation fühlt sich diese Entenart heimisch. Sie ist unsere kleinste Entenart mit 37 cm Länge und einer Spannweite von 60 cm. Krickenten sind Allesfresser, die sich je nach Angebot mehr tierisch oder überwiegend von Pflanzenkost ernähren. Bei einer Gelegegöße von 8 - 10 Eiern fangen die Enten schon Anfang April mit der Brut an. Die Brutdauer liegt bei 21 - 23 Tage. Die Küken sind Nestflüchter und im Alter von 44 Tagen flugfähig und trennen sich dann vom Familienverband.

Löffelente (Anas clypeata)

Der letzte sichere Brutnachweis der Löffelente im Kreis Unna ist im Jahr 1991 danach liegen keine sicheren Brutnachweise mehr vor.

Das Brutgebiet zieht sich quer durch Eurasien und Nordamerika. Als Vogel der Niederungen lebt sie an flachen Süß- und Salzwasserseen mit schlammigem Grund und ebensolchen Ufern. Die Löffelente durchschnattert mit ihrem 7 cm langen Schnabel die obersten Wasserschichten oder den dünnflüssigen Schlick und erbeutet dabei Wasserflöhe, Hüpferlinge, Mücken- und Köcherfliegenlarven und ähnliche Kleintiere.

Die Brutzeit beginnt Mitte April bei einer Gelegegröße von 8 - 12 Eiern. Die Brutdauer beträgt 22 - 25 Tage. Die Küken sind Nestflüchter und mit knapp 2 Monaten flugfähig und selbstständig.

 

Reiherente (Aythya fuligula) 

Die Reiherente brütet im Kreis Unna vor allem in den Tälern von Ruhr und Lippe. Diese Art benötigt ausreichend freie Wasserflächen und einen für die Brut nutzbaren Vegetationsgürtel. Die Reiherente gehört zu den Tauchenten. Sie legt 5-12 Eier die 23-25 Tage bebrütet werden. Die Jungen sind Nestflüchter und folgen der Ente sofort mit aufs Wasser. Nach ca. 9 Wochen sind sie flugfähig.

Schnatterente (Anas strepera)

Die Schnatterente kommt im Kreis Unna nicht als Brutvogel vor.

Sie liebt größere Seen mit flachen, an Wasserpflanzen reichen Buchten und Schilfgürteln. Die Schnatterente ist überwiegend Vegetarier. Sie weidet im Kopfstand Wasserpflanzen bis zu einer Tiefe von 30 cm. Sie hält auch Nachlese auf Getreidefeldern und geht zum Heuschreckenfang in die Wiese.

Ende April beginnt die Brutzeit und bei einer Gelegegröße von 8 - 12 Eiern und einer Brutdauer von ca. 26 Tagen sind die Jungen Nestflüchter. Nach ca. 7 Wochen sind sie flugfähig und lösen sich dann vom Familienverband.

Mäusebussard (Buteo buteo) 

Der Mäusebussard ist im Kreis Unna weit verbreitet. Parkartige Landschaften mit Verzahnung von Wäldern und Freiflächen sind seine Verbreitungsschwerpunkte. Aus einem niedrigen Gleitflug packt er seine Beute, seltener aus dem Rüttel- oder Segelflug. Als Beutetiere kommen kleine Nager, Maulwürfe, aber auch Junghasen, Jungvögel und Reptilien in Frage. Der Mäusebussard verteidigt sein Brutplatz gegen Artgenossen, indem er diese energisch vertreibt. Die Brutdauer beträgt 33-34 Tage bei einer Gelegegröße von 2-3 Eiern. Die Nesthocker sind nach 46 Tagen flugfähig

Rotmilan (Milvus milvus)

Sein Verbreitungsgebiet hat der Rotmilan im Kreis Unna Schwerpunktmäßig im Südteil, auf dem Haarstrang, im östlichen Teil im Hellwegraum und im Ruhrtal. Als Brutbäume nutzt die Art Altholzbestände von Buchen und Eichen, vereinzelt aber auch Fichten und Lärchen. Wälder von 2-10 ha Größe sind optimal. In geschlossenen Waldungen z.B. des Sauerlandes werden gemieden. Das Nest übernehmen Sie meist von Krähen oder Mäusebussarden und polstern es wahllos mit Lappen, Papier oder Plastiktüten aus. Die Brutzeit beginnt Mitte April bis Mai bei einer Jahresbrut. Die Brutdauer beträgt 32 Tage bei einer Gelegegröße von 2-3 Eiern. Die Jungen sind Nesthocker und verlassen nach 48-50 Tagen flugfähig das Nest. Im Herbst sammeln sich Milane zu Wanderscharen, die meist in Südeuropa überwintern.

Rohrweihe (Circus aeruginosus)

Im Kreis Unna kommt die Rohrweihe nur in zwei Teilbereichen vor. Im Hellwegraum besiedelt die Rohrweihe die offene Börde und im Nordwesten ist die Art auf wenige Standorte in der Lippeaue beschränkt. Als Brutplätze bevorzugen die Rohrweihen Röhrichte und Getreidefelder. Für die Jagdflüge benötigt sie offene und deckungsarme Landschaften. Im gaukelnden Suchflug erbeuten sie Amphibien, Reptilien, Wasservögel und andere kleine Säuger. Das Männchen fliegt zur Balzzeit im April und Mai hoch in den Himmel und stürzt dann laut rufend mit Kapriolen in die Tiefe. Eiablage ist meist Anfang Mai bei einer Gelegegröße von 3-6 Eiern und einer Brutdauer von 30-35 Tagen. Die Jungen sind Nesthocker und nach 40 Tagen flugfähig. Mit 26 Tagen sind sie in Horstumgebung anzutreffen.

Wiesenweihe (Cirus pygargus)

Im Kreis Unna ist die Wiesenweihe der seltenste und gefährdeste Greifvogel. Sie brütete im Kartierungszeitraum von 1997 - 1999 östlich der Kreisgrenze und die Verbreitung der Art beschränkt sich auf die Hellwegbörde.

Die Wiesenweihe besiedelt offene ackerbauliche Bereiche die weitestgehend baum-und straucharm sind. Das Nest wird vorwiegend in Getreidefeldern, am häufigsten in Wintergerste angelegt. Zur Versorung der Jungvögel benötigt die Wiesenweihe ein viele Quadratkilometer großes Jagdgebiet. Im Kreis Unna sind das die großflächigen Offenlandschaften am Haarstrang und zwischen Unna-Billmerich, Fröndenberg-Bausenhagen und Fröndenberg-Bentrop.

Das Nest wird aus einigen dürren Halmen gebaut, das brüten und die Jungenaufzucht ist Aufgabe des Weibchens wobei es vom Männchen mit Nahrung versorgt wird.

Ab Anfang Mai, Juni werden 3 - 5 Eier gelegt und 28 - 30 Tage bebrütet vom 1. Ei an. Die Jungen sind Nesthocker und sind nach 35 - 40 Tagen flugfähig.

Wiesenweihen sind Zugvögel und verbringen den Winter in den afrikanischen Savannen oder in den Steppen Südwest-Asiens.

Wiesenweihe Foto: Ilona Warnke
Wiesenweihe Foto: Ilona Warnke

Sperber (Accipiter nisus)

m Kreis kommt der Sperber flächendeckend vor. Er baut sein Nest bevorzugt in Nadelwaldparzellen in Feldgehölzen und größeren Waldgebieten. Der Sperber ist ein zielstrebiger Jäger unserer Kleinvögel. Nach dem Mäusebussard und dem Turmfalken ist der Sperber derzeit die dritthäufigste Greifvogelart im Kreis Unna. Die Brutdauer beträgt 33-36 Tage und nach weiteren 30 Tagen sind die Jungen flugfähig.

 

 

Turmfalke (Falco tinnunculus)

Der Turmfalke ist im Kreis Unna flächendeckend verbreitet. Im Kreisgebiet brütet der Turmfalke in Rabenkrähennestern, nimmt aber sehr gerne auch Nistkästen an. Der Turmfalke legt 4 - 6 (3-7) rotbraun gefleckte Eier. Er brütet 27 -31 Tage vom Vollgelege an. Die Jungen sind Nesthocker und verlassen nach 27 - 32 Tagen flugfähig das Nest

Wanderfalke (Falco peregrinus)

Seit den 1960er Jahren hat sich der Wanderfalke nach dem Verbot von DDT, Schutzmaßnahmen und Anbringung künstlicher Nisthilfen wieder gut erholt. Als eigentlicher Felsenbrüter nimmt er aber im Kreis Unna gerne die Türme der Industrieanlagen gerne an, sofern diese mit Nisthilfen bestückt. Der Wanderfalke ist ein spezialisierter Luftjäger. Er kreist in schwindelnder Höhe, wenn unter ihm ein Vogel in passender Größe - zwischen Star und Wildente - auftaucht stürzt er sich mit kräftigen Flügelschlägen herab und kann dabei eine Geschwindigkeit von bis zu 280 Stundenkilometer erreichen.

Die Brutzeit beginnt Mitte März bis April bei einer Gelegegröße von 3 - 4 Eiern und einer Brutdauer von 28 - 30 Tagen. Die Jungen sind Nesthocker und verlassen mit etwa 36 - 40 Tagen das Nest.

 

Fasan (Phasianus colchicus)
Der in Mitteleuropa eingebürgerte Fasan ist im gesamten Kreisgebiet als Brutvogel vertreten. Der Fasan bevorzugt weite Feldfluren, die von Gehölzen und Wasserläufen durchsetzt sind. Im März beginnen die Fasanenhähne zu balzen. Nebenbuhler werden nicht geduldet. Das Nest wird am Boden, im Schutze hoher Pflanzen, angelegt. Die Nahrung besteht aus Pflanzen aller Art, Sämereien und Beeren sowie aus Würmern, Schnecken und Insekten. Nach einer Brutdauer von 23-24 Tagen schlüpfen 8-12 Junge.Sie sind Nestflüchter, die nach weiteren 2 Wochen Flugfähig sind.

Rebhuhn (Perdix perdix)

Im Kreis Unna kommt das Rebhuhn nur noch in flachen, offenen Landschaften im nördlichen und mittleren Kreisgebiet vor, wobei die Art immer seltener wird.

Als Lebensraum benötigt das Rebhuhn offenes Ackerland, Weiden und Brachland auf trockenen Böden sowie Hecken, Büsche und Staudenfluren, wo diese Art Nahrung und Deckung findet. Auch profitiert das Rebhuhn im Raum östlich von Unna von dem kleinflächigen Gemüseanbau.

Die Brutzeit beginnt im April bis Juni bei einer Gelegegröße von bis zu 18 Eiern, die von verschiedenen Hennen in das gleiche Nest gelegt werden. Die Brutdauer beträgt 24 - 26 Tage. Die Jungen sind Nestflüchter und ernähren sich hauptsächlich von Sämereien, Beeren, Würmer, Schnecken und Insekten aller Art.

Wasserralle (Rallus aquaticus)
Der Verbreitungsschwerpunkt der Wasserralle liegt im Lippe- und Ruhrtal, sowie in Bereichen der durch Naturschutz gestalteten Gewässerbereiche bei Mühlhausen/Uelzen.
Die Wasserralle lebt sehr heimlich, läuft schnell und geschmeidig durch das dichteste Gestrüpp. Dichtbewachsene Teichufer oder Schilfgürtel an Seen, Flüssen und Sümpfen bilden Ihren Lebensraum. Das Nest wird von beiden Partnern gut versteckt im Röhricht oder auf Seggenbülten gebaut. Bei einer Gelegegröße von 6-10 Eiern und einer Brutdauer von 19-20 Tagen werden die Nestflüchter noch einige Tage im Nest versorgt. Nach 7 Wochen sind sie dann selbstständig.

Blässhuhn (Fulica atra) 

Die Lippe- und die Ruhraue sind die Verbreitungsschwerpunkte des Blässhuhns im Kreis Unna. Blässhühner fliegen nur sehr ungern, bei Gefahr rennen sie flügelschlagend übers Wasser, um das schützende Röhricht zu erreichen. Sie bauen Schwimmnester, die sie an schwimmenden Ästen verankern. Die Jungen sind Nestflüchter und werden noch längere Zeit im Nest gehudert. Nach ca. 8 Wochen sind sie selbstständig.

Teichhun (Gallinula cholopus) 

Das Teichhuhn ist im Kreis Unna fächendeckend vertreten. Es ist nicht zu verwechseln mit dem Blässhuhn. Das Blässhuhn hat eine weiße Stirnplatte und das Teichhuhn hat eine rote. Sie bauen auch, wie das Blässhuhn Schwimmnester in der Ufervegetation. Sie machen 2-3 Jahresbruten mit jeweils 8-10 Eier. Die kleinen Nestflüchter sind nach 5 Wochen selbstständig.

Flussregenpfeifer (Charadrius dubius) 

Der Flussregenpfeifer kommt im Kreis Unna mit wenigen Ausnahmen nur im Einzugsbereich der Flüsse Lippe und Ruhr vor.
An Fluss-und Seeufern mit Kies- oder Sandbänken findet er ideale Lebensbedingungen. Besonders gern hält er sich im Kiesgrubengelände auf. Es stört ihn dabei nicht, wenn in nächster Nähe mit lärmenden Maschinen Kies abgebaut wird. 
Das Nest wird meistens auf vegetationslosen Kies- oder Sandflächen in Wassernähe angelegt. In der flachen, mit kleinen Steinchen ausgelegten Mulde, werden die Eier von beiden Partnern abwechselnd bebrütet. Die Brutdauer beträgt 24-26 Tage bei einer Gelegegröße von meistens 4 Eiern. Die Jungen sind Nestflüchter und nach 5 Wochen selbständig.

Kiebitz (Vanellus vanellus)

Der Kiebitz ist in potenzill geeigneten Lebensräumen anzutreffen. Aber die Kiebitzkartierung zeigt auch das der Bestand rückläufig ist. Von 1999 bis 2013 sind die Bestände um über 50 % zurückgegangen.

Der Kiebitz bevorzugt vegetationsarmen Flächen mit und ohne Feuchtanteil. Sämtliche Brutvorkommen liegen in landwirt-schaftlich genutzten Flächen, da hängt das Bruthabit von der Art der Bearbeitung ab.

 

Das Nest wird an einer trockenen Stelle, meist in Acker oder Wiese angelegt. Es besteht aus einer kleinen Mulde die mit Pflanzenteilen ausgelegt wird. Die vier Eier werden von beiden Partnern abwechselnd bebrütet. Die Jungen sind Nestflüchter und verlassen als Dunenjunge das Nest und werden von den Eltern geführt. Die Brutdauer beträgt 25-30 Tage. Es gibt eine Jahresbrut wobei auch ein Nachgelege möglich ist.

Bekassine (Gallinago gallinago)

Leider brütet die Bekassine nicht mehr im Kreis Unna. 
Bis in die 1970er Jahre hat die Bekassine im Kreis Unna noch regelmäßig gebrütet.
Die Bekassine hat vor allem die nassen Wiesen und Weiden der großen Stromtäler bewohnt. Durch Entwässerung, Verfüllung und die Nutzungsintensivierung dieser Lebensräume hat die Art ihre Brutgebiete im Gebiet weitgehend eingebüßt.
Letzte Brutnachweise und Brutbeobachtungen stammen aus der Mitte der 1990er Jahre von der Lippeaue zwischen Lünen und Werne.

Flußuferläufer (Actitis hypoleucos) 

Der Flußuferläufer kommt im Kreis Unna nur als Durchzügler vor. Eine Brut wurde noch nicht beobachtet. Er kommt an Binnengewässern, an der Lippe und an der Ruhr vor. Die Brutzeit beginnt im Mai. Es gibt nur eine Jahresbrut. Ein Nachgelege ist aber möglich. Der Flußuferläufer legt 4 (3-5) gelbbraun bis rötliche mit dunklen Flecken gespenkelten Eiern. Nach 21 bis 23 Tagen Brutzeit schlüpfen die Jungen. Sie sind Nestflüchter und sind nach 4 Wochen selbständig.

Lachmöwe (Larus ridibundus) 

Im Kreis Unna ist die Lachmöwe ein neuer Brutvogel. Kolonien bildeten sich an den Kläranlagen in Kamen und in Lünen-Schwansbell sowie im Bergsenkungsgebiet Sandbochum. Die Art kann das ganze Jahr über im Kreisgebiet beobachtet werden. Diese häufigste aller europäischen Möwen ist sowohl am Süß- als auch am Salzwasser zu Hause und brütet bei uns im Binnenland und an den Küsten. Lachmöwe brüten in Kolonien und legen 3 (2-6) Eier die 22-24 Tage bebrütet werden. Die Jungen verlassen nach 5-6 Wochen flugfähig das Nest.

Ringeltaube (Columba palumbus) 

ist eine unserer häufigsten Tauben. Sie brütet in Feldgehölzen, Baumreihen, Hecken, Gärten, Parkanlagen, Friedhöfen und natürlich auch in Mischwäldern. Sie hat 2-3 Jahresbruten und beginnt mit der Brut im April.Die Ringeltaube legt 2 Eier und bebrütet sie 15-17 Tage. Die Jungen sind Nesthocker und verlassen das Nest nach 4 Wochen sind aber erst nach 1 weiteren Woche flugfähig.

Türkentaube (Streptopelia decaocto) 

Nach Ihrer Einwanderung in den 50ger Jahren besiedelt die Türkentaube den Kreis nahezu flächendeckend. Verbreitungslücken gibt es nur im Bereich der südlichen Kreisgrenze. Diese Taubenart ist ursprünglich in Indien beheimatet. Heute brütet sie in ganz Mittel- und Westeuropa. Als ausgesprochenen Kulturfolger trifft man sie stets in der Nähe menschlicher Siedlungen, in Parks und Gärten. Sie versteht es unterschiedlichste Nahrungsquellen für sich zu nutzen z.B. Vogelfütterungen, Abfallanlagen oder Hühnerhöfe. Als Brutplatz genügen ihr schon einige Büsche oder sogar Mauervorsprünge. Bei 3 und mehr Jahresbruten legt das Weibchen 2 Eier die 16-17 Tage bebrütet werden. Als Nesthocker werden sie nach 18-21 Tagen flügge und werden noch vom Männchen geführt, während das Weibchen schon das nächste Nest baut.

Turteltaube (Streptopelia turtur)

Die Turteltaube ist im Kreis Unna nur sehr lückenhaft vertreten.

Als Lebensraum bevorzugt sie halboffene Kulturlandschaften die mit Gehölzen durchsetzt sind. Im Süden des Kreises nimmt sie geschlossene Waldflächen, Feldgehölze mit Nadelbaumanteil, sowie Hecken, Gebüsche und Waldränder an. In den letzten Jahren wurden einige Turteltauben zwar rufend gehört, es wurde aber keine Brut nachgewiesen.

Die Turteltaube legt wie alle Tauben nur zwei Eier auf dürftiger Reisigunterlage. Es werden durchaus zwei Bruten im Jahr gemacht. Die erste beginnt in der letzten Maihälfte, wobei beide Eltern 13 - 14 Tage brüten. Einmal von den Eiern gescheucht, kehrt die Turteltaube meist nicht mehr zurück, sondern baut ein neues Nest. Die Jungen sind Nesthocker und werden nach ca. 20 Tagen flugfähig und nach weiteren 30 - 35 Tagen sind sie selbständig.

Turteltauben sind typische Zugvögel, die im März und April aus den afrikanischen Winterquartieren hier eintreffen und Ende September, Oktober wieder abziehen.

 

Waldohreule (Asio otus) 

Sie ist lückenhaft im Kreisgebiet vertreten. Regelmäßiger besiedelt sie Bereiche im waldreicheren Nordteil und im Südwesten.
Große Parks und Friedhöfe mit Baumbestand sowie aufgelockerte Wälder sind das Reich der Waldohreule. Kleine Feldgehölze, vor allem Fichtenwäldchen, sagen ihr besonders zu. Diese Eule ist dämmerungs- und nachtaktiv, jagt aber schon ab dem Nachmittag, wenn sie Junge zu versorgen hat. Tagsüber schläft sie gerne an dunklen Stellen in Stammnähe. Als Beute dienen ihr hauptsächlich Mäuse. Keine andere Eule ernährt sich so einseitig. Die Waldohreule baut kein eigenes Nest sondern bevorzugt alte Krähen- und Elsternester. Die Brutdauer beträgt 27-28 Tage bei einer Gelegegröße von 4-6 Eiern. Die Jungen sind Nesthocker und verlassen das Nest nach 23-26 Tagen, werden aber noch ca. 3 Monate geführt.

Steinkauz (Athene noctua) 

ist ein verbreiteter Brutvogel. Doch benötigt er Kopfbäume und Streuobstwiesen in denen er Höhlen vorfindet. Angebotene Kunstniströhren werden meist bevorzugt. Die 4-5 (3-7) reinweißen Eier werden 26-29 Tage bebrütet.Die Jungen verlassen die Bruthöhle nach 26 Tagen, sind aber erst nach einer weiteren Woche flugfähig.

 

 

 

 Waldkauz (Strix aluco)

Der Waldkauz ist im gesamten Kreisgebiet gut vertreten, im Nord- und Südteil des Kreises kommt er regelmäßig vor, sobald es ausreichend Waldanteile gibt. Im waldarmen Hellwegraum und in den verstädterten mittleren Bereichen besetzt der Waldkauz keine Gebiete. Er bevorzugt Parklandschaften aber auch Großwaldungen, wo er in morschen Bäumen, Feldscheunen und Kirchtürmen seine Eier legt. Nisthilfen werden gerne angenommen.

Die Brutzeit beginnt Mitte Februar, März bis in den April hinein. Bei einer Gelegegröße von 3 - 5 Eiern und einer Brutdauer von 28 - 30 Tagen sind die Jungen Nesthocker. Flugunfähig verlassen die Jungen nach 4 - 5 Wochen das Nest, werden aber noch weitere 3 Wochen von den Altvögeln mit Nahrung versorgt.

 

Der Eisvogel (Alcedo atthis)
ist wohl einer der farbenprächtigsten Vögel im Kreis Unna. Doch leider ist sein Lebensraum stark gefährdet, da er Steilhänge und Abbruchkanten zum brüten bevorzugt. Er nimmt auch Wurzelteller zur Jungenaufzucht. Der Eisvogel ist ein rasanter Flieger. Meist hört man seinen durchdringenden Pfiff, bevor man ihn überhaupt sieht. Der Eisvogel kommt im Kreis Unna hauptsächlich im Nordteil in der Gewässerachse Lippe/ Datteln-Hamm-Kanal vor. Vereinzelt kommt er auch im Ruhrtal vor. Die Brutzeit beginnt Ende April. Es sind zwei Bruten manchmal aber auch drei Bruten möglich. Das Gelege besteht aus 6-7 (4-8) Eiern. Die Brutdauer beträgt 19 - 21 Tage vom Vollgelege aus. Die Jungen sind Nesthocker und verlassen das Nest im Alter von 4 Wochen und sind nach wenigen Tagen selbstständig.

Der Buntspecht (Dendrocopos major) 

ist ein verbreiteter Brutvogel und kommt im Kreis Unna flächendeckend vor. Er besiedelt alle Gehölzlebensräume in denen die Anlage einer Bruthöhle möglich ist. Der Buntspecht legt 5-7 (4-8) reinweiße Eier die er 12 -13 Tage bebrütet. Die Jungen sind Nesthocker und verlassen die Höhle nach 3 Wochen und bleiben noch 2 Wochen unter elterlicher Obhut.

Foto: Ilona Jädtke
Foto: Ilona Jädtke

Mittelspecht (Dendrocopos medius)

Im Kartierungsgebiet des Kreises Unna ist der Mittelspecht nur sehr vereinzelt vertreten. In größeren Waldbereichen südlich der Ruhr und nördlich der Lippe. Besiedelt werden strutur- und totholzreiche alte Eichenwälder mit einer hohen Altbaum-Dichte. Der Mittelspecht legt seine Höhle meist in kranken Stämmen an, deren Holz leichter zu bearbeiten ist. Er hämmert nur selten, ist aber ein Stocherer und Sucher der seine Zunge auf das vierfache der Schnabellänge vorstrecken kann, um nach Insektenlarven zu angeln. Der Brutbeginn ist Ende Mai bei einer Brutdauer von 12 Tagen. Die Nestlingszeit beträg um die 20 Tage, so das die Jungen im Juli ausfliegen. Danach bleibt die Familie noch rund eine Woche zusammen.

Grünspecht (Picus viridis) 

Im Kreis Unna kommt der Grünspecht doch recht Lückenhaft vor. Im Osten und Süden kommt er selten, wohingegen er im Nordteil des Kreises Lückenlos vorkommt. Er besiedelt vorzugsweise Parkanlagen, Baumreihen, Feldgehölze und Streuobstwiesen. Diese Spechtart sitzt oft auf dem Rasen und sucht nach Ameisen. Er legt 6-7 Eier und bebrütet sie 15-17 Tage lang. Die Jungen sind Nesthocker und verlassen die Bruthöhle im Alter von 3 Wochen. Anschließend werden sie noch ca.3 Wochen betreut.

Die Haubenlerche (Galerida cristata)

Der letzte Nachweis der Haubenlerche stammt aus dem Jahr 1997, wo die Art in einem Baugebiet in Kamen, Lüner Höhe, festgestellt wurde. Im Kreis Unna bevorzugte die Haubenlerche vegetationsarmen, offenen Boden. Sie ist vor allem ein Vogel der Steppen in Ost- und Südeuropa. Als Nahrung bevorzugt sie wie alle Lerchen teils tierische als auch pflanzliche Nahrung. Die Brutzeit beginnt Mitte April bis Mitte Juli bei 2-3 Jahresbruten. Die Brutdauer beträgt 12-13 Tagen bei einer Gelegegröße von 4-5 Eiern. Die Jungen sind Nesthocker und verlassen nach ca. 10 Tagen das Nest, wo sie noch flugunfähig in der Nestumgebung bleiben und mit 15 Tagen selbstständig sind.

Feldlerche (Alauda arvensis)

Noch tritt die Feldlerche im Kreisgebiet nahezu flächendeckend auf. Sie ist ein typischer Bewohner möglichst baumloser Felder und Wiesen und der schon so selten gewordenen Brachländereien. Die Feldlerche leben von Unkrautsamen, frischem Grün und kleinen Insekten. Als Bodenbrüter kommt sie auch auf Industriebrachen mit niedriger Gras und Krautschicht vor. Die Gelege Größe ist mit 4 Eiern, selten 3-5 Eiern voll. Nach 11-14 Tagen schlüpfen dann die Jungen. Als Nesthocker verlassen sie das Nest erst nach 10 Tagen flugunfähig das Nest und nach weitern 10 Tagen können sie dann fliegen.

Rauchschwalbe (Hirundo rustica)

Die Verbreitung der Rauchschwalbe als Brutvogel ist im Kreis Unna in allen Regionen geschlossen. Als Kulturfolger ist die Art eng an menschliche Siedlungsstellen gebunden. Die Rauchschwalbe brütet gerne in Viehställen, sie legt 5-7 Eier und hat bis zu 3 Jahresbruten. Das Vollgelege wir 14-16 Tage bebrütet, nach etwa 3 Wochen fliegen die Jungen aus.

Der Baumpieper (Anthus trivalis)

Die Verbreitung des Baumpiepers im Kreis Unna sind geeignete Wälder bzw. lückig bestandene Flächen mit Bäumen. Waldbereiche südlich des Haarstrangs und nördlich der Lippe sind seine Schwerpunkte. Haupsächlich aufgelockerte Waldungen, Waldlichtungen, Moore mit trockenen, bewaldeten Flächen. Die Vögel ernähren sich von Insekten, Insektenlarven, Spinnen und hin und wieder von Samen. In Brutplatznähe warnen Baumpieper anhaltend. Ungestört zeigen sie ihre Singflüge. Dabei flattert das Männchen hoch in die Luft, beginnt kurz vor dem 'Gipfel' zu singen und läßt sich nach einiger Zeit singend mit gespreizten Schwingen, hochgestellten Schwanz und hängenden Beinen zu einer Baumspitze herabschweben. Nestbau und Brüten sind Sache des Weibchens. Das Nest wird auf den Boden gebaut meist zwischen welkem Gras. Bei einer Gelegegröße von 4-6 Eiern und einer Brutdauer von 12-14 Tagen verlassen die Jungen nach 12 Tagen nicht ganz flugfähig das Nest.

Der Wiesenpieper (Anthus pratensis)

Im Kreis Unna ist der Wiesenpieper nur noch sehr lückenhaft vertreten.In Teilen des Kreisgebietes kommt die Art nicht mehr vor. Der östliche Börderaum und das östliche Lippetal waren die letzten Verbreitungsschwerpunkte. Der Wiesenpieper bevorzugt feuchte Wiesen, Moore, Tieflandtundra, Heiden und Bergwiesen. Er liebt die nähe zum Wasser. Die Nahrung besteht überwiegend aus Insekten, Spinnen und kleine Schnecken. Nur im Winter nehmen die Vögel auch Sämereien. Bei einer Gelegegröße von 4-5 Eiern und einer Brutdauer von 14 Tagen verlassen die Jungen noch nicht flugfähig nach 12-14 Tagen das Nest. Werden aber noch länger betreut.

Wiesenschafstelze(Motacilla flava) 

Die Wiesenschafstelze kommt im nördlichen und mittleren Kreisgebiet flächendeckend vor. Zeigt aber einige Verbreitungslücken im hügelig-waldreicheren süd-südwestlichen Kreisgebiet. Sie ist ein Bewohner feuchter bis sumpfiger Wiesen und Verlandungszonen an Seen und Teichen des Flachlandes. Vielerorts brütet sie auch in Getreide.,Klee-und Rübenfeldern in der Nähe von Viehweiden, die ihr Insekten zur Nahrung liefern. Nach 12-13 Tagen schlüpfen 4-6 Junge aus den Eiern. Sie bleiben etwa 11-12 Tage noch im Nest bevor sie es verlassen.

Bachstelze (Motacilla alba)

Mit Ausnahme der geschlossenen Waldgebiete ist die Bachstelze im Kreis Unna flächendeckend vertreten. Bachstelzen zeigen sich bei der Wahl ihres Aufenthaltsortes anspruchslos. Kultiviertes oder natürlich belassenes Gelände in Gewässernähe oder weit davon entfernt sagt ihnen ebenso zu, wie Parks in Großstädten, einzelne Höfe oder größere menschliche Siedlungen. An den Neststandort hat die Bachstelze auch keine größeren Ansprüche. Sie nimmt Mauerlöcher, Holzstöße, Höhlungen in Kopfweiden, Wehranlagen und Uferböschungen. Sie legt 5-6 Eier und brütet 12-14 Tage. Die Nesthocker verlassen nach 14-15 Tagen das Nest, werden danach aber noch ca. 15 Tage von den Eltern versorgt.

Rotkehlchen (Erithacus rubecula) 

Das Rotkehlchen ist im Kreis der häufigste Brutvogel und kommt flächendeckend und mit hoher Stetigkeit vor. Es ist in nahezu allen gehölzreichen Biotoptypen vertreten. Als Bruthabitat werden unterholzreiche, feuchtere Wälder oder Feldgehölze bevorzugt. Die Jungen sind Nesthocker und bleiben 2 Wochen im Nest.

Nachtigall (Luscinia megarhynchos)

Die Nachtigall tritt als regelmäßiger Brutvogel nur im Nordteil des Kreises Unna mit einer scharf gezeichneten Verbreitungs-grenze etwa nördlich der Linie Massen-Unna-Hemmerde auf. Im Südteil des Kreises fehlt die Art bis auf unregelmäßig auftretende Einzelbruten vollständig. Wo sich die Nachtigall wohl fühlen soll, darf das Klima nicht rauh sein und es muß Falllaub liegen. Dann spielt es auch keine Rolle, ob es sich um trockene oder feuchte Laubwälder, um Auen, parkartiges Gelände, bebuschte Gräben oder um Buschwälder des Südens handelt. Das Vorkommen in verwilderten Gärten und vielbesuchten Friedhöfen und Campingplätzen beweist, das die Nachtigall die Nähe des Menschen nicht meidet. Sie lebt von Kerbtieren, die sie vor allem unter altem Laub aufstöbert. Sie legt 4-6 Eier und brütet ca. 14 Tage. Die Jungen sind Nesthocker und verlassen das Nest erst nach 11-12 Tagen. Im Alter von 4 Wochen sind die Jungen dann selbstständig.

Blaukehlchen ( Luscinia svecica)

Das Blaukehlchen hat zuletzt in den Jahren 1997 und 1998 im Kreis Unna im Raum Lünen und im Feuchtgebiet Lüserbach an der Mülldeponie Dortmund-Nordost gebrütet. Als Lebensraum bevorzugt es buschreiche Auwälder, nasse sumpfige Verlandungszonen an Flüssen und Seen mit lockerem Schilf, einzelnen Büschen oder Buschreihen, zumindest streckenweise im Wasser stehend. Blaukehlchen suchen sich ihre Nahrung, Insekten und niedere Tiere, im dichten Pflanzengewirr am Boden. Sie sind Zugvögel und überwintern in Afrika.

Die Brutzeit beginnt Ende April, Mai und Juni bei einer Gelegegröße von 5 - 6 Eiern und einer Brutdauer von 14 Tagen. Als Nesthocker verlassen die Jungen noch nicht ganz flugfähig das Nest im Alter von 2 Wochen.

Hausrotschwanz Männchen
Hausrotschwanz Männchen

Hausrotschwanz (Phoenicurus ochruros)

Im Kreis Unna ist der Hausrotschwanz mit einer der häufigsten Arten und kommt flächendeckend vor.

Ursprünglich ist der Hausrotschwanz ein Felsenbrüter, der sich vor geraumer Zeit dem Menschen angeschlossen hat. Wenn ein neues Wohngebiet entsteht ist er da und nutzt Brutnischen an Gebäuden. Das Weibchen baut und brütet in einer Mauernische oder Höhlung. Die Brutzeit beginnt Anfang April. Es sind 2 Jahresbruten möglich bei einer Gelegegröße von 4-7 Eiern. Die Brutdauer liegt bei 13 Tage vom Vollgelege an. Die Jungen sind Nesthocker und verlassen das Nest im Alter von gut 2 Wochen und sind dann noch nicht flugfähig.

Hausrotschwanz Weibchen
Hausrotschwanz Weibchen

Gartenrotschwanz (Phoenicurus phoenicurus)

Der Verbreitungsschwerpunkt des Gartenrotschwanzes im Kreis Unna liegt in der weiteren Umgebung des Lippetales, darüber hinaus sind nur noch zerstreut Einzelbruten zu registrieren. Der ursprüngliche Lebensraum dieses Vogels sind aufgelockerte Hochwälder und Auen mit reichem Höhlenangebot. Heute nistet der Großteil der Population mehr in der Nähe des Menschen, in Gärten, Parks, Friedhöfen und Obstanlagen. Er erbeutet von seiner Ansitzwarte vorbeifliegende oder krabbelnde Insekten im Flugsprung oder pickt sie vom Boden oder Blätter ab. Bei einer Gelegegröße von 6-7 Eiern die 14 Tage bebrütet werden schlüpfen dann die Jungen, die noch 14 Tage im Nest verweilen.

Amsel (Turdus merula)
Die Amsel ist häufig und flächendeckend im Kreis vertreten. Sie war ein ausgesprochener Wald-Vogel und hat sich erst vor 100 Jahren in der Nähe der Menschen niedergelassen. Als häufigste Vogelart in Europa, ist sie als Kulturfolger sogar in Großstädten anzutreffen. Bei der Nistplatzwahl ist die Amsel nicht wählerisch. Sie baut in niedere Hecken ebenso wie auf hohen Bäumen. Sie kann 2-3 manchmal sogar 4 Jahresbruten aufziehen, bei einer Gelegegröße von 4-5 Eiern. Die Brutdauer beträgt 12-15 Tage, wobei die Jungen noch nicht ganz flugfähig das Nest nach 12-15 Tagen verlassen.

Wacholderdrossel (Turdus pilaris)

Sie weist zwar stellenweise einige Verbreitungslücken auf ist aber sonst im gesamten Kreisgebiet anzutreffen. Die ursprünglich nordische Wacholderdrossel hat sich nach Südwesten ausgebreitet und ist heute überall in Deutschland häufig. Sie brütet in Baumgruppen, Flußauen, ja sogar in Randbezirken menschlicher Siedlungen, auf Friedhöfen und in Parkanlagen. Wacholderdrosseln nisten immer in mehr oder weniger großen, lockeren Kolonien. Die geselligen Vögel durchstreifen im Winter in Trupps unsere Landschaft nach beerentragenden Sträuchern. Im Sommer ernährens sie sich von Insekten, Würmern und Schnecken. 
Bei einer Gelegegröße von 5-6 Eiern und einer Brutdauer von 13-14 Tagen verlassen die Jungen erst nach 14 Tagen das Nest.

Singdrossel (Turdus philomelos)

Die Singdrossel ist in allen Landschaftsräumen des Untersuchungsgebietes flächendeckend vertreten. Sie bewohnt Laub- und Nadelwälder mit reicher Strauch- und Bodenvegetation. In Mitteleuropa findet man sie auch in Parkanlagen und Gärten. Das Weibchen baut eines der haltbarsten Vogelnester. Von außen ein solider und tiefer Napf und von innen wird es mit zerkauten und eingespeichelten morschen Holz ausgekleidet. Nach dem trocknen eintsteht so eine feste Schale. Somit ist das Nest weder warm noch weich. Im Abstand von einem Tag werden die Eier gelegt. Nach der Ablage des letzten Eies beginnt das Weibchen mit dem brüten. An der Jungenaufzucht sind beide Geschlechter beteidigt. Die Nahrung ist vielseitig sie besteht aus Regenwürmern, Schnecken, Insekten und Früchten.

In so genannten Schneckenschmieden werden Gehäuseschnecken auf einen Stein zerschlagen, das Innere wird verzehrt. Zurück bleiben die Schalen der Schneckenhäuser. Die Brutzeit beginnt Mitte April bis Juli, wobei 2-3 Jahrenbruten möglich sind. Bei einer Gelegegröße von 4-5 Eiern und einer Brutdauer von 13-14 Tagen sind die Küken Nesthocker. Die Jungen verlassen das Nest nach ca. 12-15 Tagen.

 

Feldschwirl (Locustella naevia)

Im Kreis Unna kommt der Feldschwirl im gesamten Unter-suchungsgebiet vor, weist aber im mittleren und nördlichen Lippetal größere Verbreitungslücken auf.

Der Feldschwirl kommt in grasigen Schlagfluren, grasreichen Hochstaudenfluren und Brachflächen aber auch in jungen Aufforstungsflächen mit noch lichtem Baumbewuchs vor.

Nur zum singen erscheint das Männchen auf einem höherragenden Halm oder Zweig und schnurrt mit weit aufgerissenem Schnabel sein heuschreckenähnliches Lied. Sowohl Männchen als auch das Weibchen erbauen das Nest aus Halmen auf einer Unterlage von welkem Laub. Es hat die Form eines offenen Napfes von der Größe einer Faust. Ab Ende April beginnt die Brutzeit. Bis in den Juli hinein kann eine Zweite Jahresbrut erfolgen. Bei einer Gelegegröße von 6-7 Eiern und einer Brutdauer von 14 Tagen sind die Jungen noch Nesthocker und verlassen nach 10 - 12 Tagen das Nest.

 

Mönchsgrasmücke (Sylvia atricapila)
Im Kreis Unna ist die Mönchsgrasmücke flächendeckend vertreten. Sie bevorzugt gebüsch- und gehölzreiche Lebensräume als Brutplatz. Spinnen, Insekten und deren Larven sind die Hauptnahrung. Im Herbst picken die Vögel auch Beeren sowie weiches Obst an. Das Nest wird locker aus dürren Halmen, feinen Würzelchen, Pflanzenfasern und Wolle gefertigt. Die Brutdauer beträgt 12-14 Tagen bei einer Gelegegröße von 4-5 Eiern. Die Jungen sind Nesthocker und verlassen noch nicht flugfähig das Nest mit 12 Tagen.

Dorngrasmücke (Sylvia communis)

Die Dorngrasmücke brütet im gesamten Kreisgebiet. Sie fühlt sich im dornigen Gestrüpp der Wildrosen wohl, aber auch am Rand offener Hochstaudenfluren und Grünlandflächen. Das Männchen baut mehrere Nestanfänge, sogenannte Spielnester. Das Weibchen sucht sich eines aus und vollendet es dann. Der Kuckuck benützt die Dorngrasmücke gerne als Wirtsvogel. Die Brutzeit beginnt Anfang Mai bei einer Gelegegröße von 5-6 (3-4) Eiern, die 12 Tage bebrütet werden. Die Jungen verlassen nach 10 - 11 Tagen das Nest.

 

Gartengrasmücke (Sylvia borin)

Die Gartengrasmücke kommt im gesamten Untersuchungsgebiet des Kreises Unna vor. Als Lebensraum bevorzugt sie hohe Büsche, verwachsene Waldränder, vorzugsmäßig am Wasser, Unterholz in lichten Wäldern aber auch in Schonungen, wenn sie eine passende Höhe erreicht haben. Die Vögel verzehren hauptsächlich Insekten und deren Larven, die sie im Gebüsch aufstöbern. Als Zugvogel kommt die Gartengrasmücke erst im Mai aus dem tropischen Afrika zurück.

 

Die Brutzeit beginnt, wenn der Wald schattig wird, meist Ende Mai oder Anfang Juni. Die Brutdauer beträgt 11 - 12 Tage bei einer Gelegegröße von 4 - 5 Eiern. Die Jungen sind Nesthocker und verlassen nach 10 - 12 Tagen noch nicht voll flugfähig das Nest.

Zilpzalp (Phylloscopus collybita)
Der Zilpzalp oder Weidenlaubsänger ist im Kreisgebiet überall anzutreffen. Er ist sehr anspruchslos und in Wäldern aller Art zu finden. Das kugelförmige Nest wird am Boden in dichter Krautvegetation oder nicht weit darüber im Gezweig angelegt. Der Zilpzalp ernährt sich ausschließlich von Insekten, die er von Zweigen und Blättern abliest oder rüttelnd im Flug fängt. Als Nesthocker bleiben die Jungen ca. 14 Tage im Nest. Nach einer Brutdauer von 13-14 Tagen und einer Gelegegröße von 5-6 Eiern.

Sommergoldhähnchen (Regulus ignicapillus)

Im Kreis Unna kommt das Sommergoldhähnchen mehr im wald-und gehölzreicheren Süden und Norden vor. Im mittleren Kreisgebiet kommt es nur sehr lückenhaft vor. Das Sommergold-hähnchen ist nicht so sehr an Nadelwald gebunden, es bewohnt auch Laub-und Mischwälder. Das Nest ist ein kunstvoll aus Moosen und Flechten und mit Spinnweben und Raupenseide verwobenes Nest. Die Brutzeit beträgt 14-15 Tage es sind 2 Jahresbruten möglich bei einer Gelegegröße von 7-12 Eiern. Die Jungen sind Nesthocker und erst mit 19-20 Tagen flügge.

Zaunkönig (Troglodytes troglodytes) 

Der Zaunkönig ist im Kartierungsgebiet flächendeckend verbreitet. Im Kreis Unna brütet der Zaunkönig in nahezu allen gebüschreichen Lebensräumen. Ende April beginnt die Brutzeit. Nach 15 Tagen Brutdauer schlüpfen etwa 5-6 Küken. Sie sind Nesthocker und verlassen das Nest im Alter von 17 Tagen.

Gartenbaumläufer (Certhia brachydactyla)
(Das Foto zeigt als Nistplatz einen Fledermauskasten. Die Brut war erfolgreich.)
Im Kartierungsgebiet kommt der Gartenbaumläufer in fast allen Gehölzen als Brutvogel vor, sofern diese eine ausreichende Anzahl grobrindiger Altbäume aufweist. Er bewohnt meist große Garten- und Parkanlagen, Au- und Mischwälder, in Südeuropa auch Korkeichenwälder. Gewöhnlich meidet er dichte Nadelwälder, kommt aber gebietsweise im selben Biotop vor wie der Waldbaumläufer. Das Nest wird in Baumspalten, Höhlungen oder hinter abstehender Rinde in den unterschiedlichsten Höhen gebaut. Es sind zwei Jahresbruten möglich, die Nestgröße beläuft sich auf 6-7 Eiern, die 15-16 Tagen bebrütet werden. Nach weiteren 16-17 Tagen verlassen die Jungvögel das Nest.

Kleiber (Sitta europaea) 

Der Kleiber ist die häufigste und am weitesten verbreitete Spechtmeisenart im Kreisgebiet. Er klettert ruckweise an Baumstämmen in jede Richtung auf- und abwärts, ohne den Schwanz als Stütze zu benützen, wie dies die Spechte tun. Mit Vorliebe besiedelt er Laub- und Mischwälder sowie Parkanlagen und Gärten mit altem Baumbestand. Er nistet in natürlichen und von Spechten gezimmerten Baumhöhlen sowie in Nistkästen. Stets verklebt er zu große Höhleneingänge mit Lehm und verengt sie so, daß er gerade noch hineinkommt.
Die Brutzeit beginnt Mitte April und geht bis Anfang Juni. Bei einer Gelegegröße von 6-8 Eiern und einer Brutzeit von 14-17 Tagen verlassen die Jungen erst nach 22-25 Tagen das Nest.

Trauerschnäpper (Ficedula hypoleuca)
Dieser Schnäpper ist im Kreis Unna nur lückenhaft vertreten. Die bewaldeten Gebiete im Norden und Süden sind seine Verbreitungsschwerpunkte.Aufgelockerte, höhlenreiche Waldungen aller Art, Parks, ältere Obstbaumanlagen und Alleen sind der Aufenthaltsort des Trauerschnäppers zur Brutzeit. Hier betreibt er die Flugjagd vom Ansitz aus. Kleinere Insekten sind die Beute. Bei Schlechtwetter nimmt der Vogel auch vom Boden oder von Zweigen Nahrung auf. Im Herbst runden Beeren den Speisezettel ab. Die Gelegegröße umfasst 6-7 Eier bei einer Brutdauer von 12-14 Tagen. Als Nesthocker verlassen die Jungen die Nisthöhle erst mit 14 Tagen. 

Grauschnäpper (Muscicapa striata)

Die Art ist im Bearbeitungsgebiet flächenhaft vertreten nur an der Südgrenze des Kreisgebietes fehlt sie. Der Grauschnäpper bewohnt halboffene Lebensräume mit älterem Baumbestand. Die Art brütet erst Ende Mai, Juni und legt 4-5 Eier die 13 Tage bebrütet werden.

Kohlmeise (Parus major) 

Genauso wie die Blaumeise kommt auch die Kohlmeise flächendeckend vor.Die Kohlmeise kommt in den verschiedensten Biotopen vor. Sie bevorzugt Laub.- und Mischwald mit viel Gebüsch.Die Nistplatzwahl und den Bau des Nestes wird vom Weibchen übernommen. Das Weibchen brütet alleine, wird aber vom Männchen gefüttert. Es gibt zwei Jahresbruten von etwa 8-10 Eiern. Nach 13-14 Tagen schlüpfen die Jungen und nach weiteren 15-20 Tagen verlassen die Jungen das Nest.

 

Blaumeise(Parus caeruleus) 

Die Blaumeise ist ein verbreiteter Brutvogel im Kreus Unna. Sie kommt nahezu überall vor, als Kulturfolger hat sie sich weit in die Stadtbereich hinein getraut. Sie nimmt gerne Nistkästen an, brütet aber auch in Baumhöhlen und Mauerlöchern. Das Nest wird aus Moos und Tierhaaren gebaut.Sie brütet Ende April bis Juli und hat 7-14 Eier. Der Brutbeginn erfolgt nach dem Vollgelege. Es werden 13-15 Tage gebütet. Die Jungen sind Nesthocker und verlassen nach 16 Tagen das Nest.

Sumpfmeise (Parus palustris)

Die Sumpfmeise ist gut im Kreis Unna vertreten. Die bevorzugten Lebensräume sind alt- und totholzreiche Laubwälder und Gehölze. Ihr Nest baut sie in natürliche Baumhöhlen, die sie, wenn nötig erweitert oder vertieft. Das Nest besteht aus Moos, die Nestmulde wird mit Tierhaaren und gelegentlich mit wenigen Federn ausgepolstert. Die Gelegegröße liegt bei 7-9 Eiern die etwa 13-15 Tage bebrütet werden. Die Jungen sind Nesthocker und verlassen das Nest mit etwa 17-20 Tagen.

 

Haubenmeise(Parus cristatus)

Im Kreis Unna ist die Haubenmeise mit deutlichen Vorkommenslücken vertreten. Sie kommt nur in größeren Waldbereichen vor. Im Südteil und im Nordteil kommt sie noch in den Wäldern vor. Im Hellwegraum nur vereinzelt.

Die Haubenmeise beginnt meist 1-2 Wochen früher mit dem Brutgeschäft als die anderen Meisenarten. Sie bevorzugt ihr Nest in natürlichen Baumhöhlen zu bauen oder sie baut ihr Nest in verrottete Stämmen von Birke, Erlen oder Fichten. Das Nest besteht vorwiegend aus Moos und wird mit Tierwolle ausgekleidet. Das Weibchen bebrütet die Eier und wird vom Männchen mit Nahrung versorgt. Bei der Jungenaufzucht beteiligen sich beide Partner. Die Haubenmeise ernährt sich von Spinnen, Insekten, Raupen und Blattläusen besucht aber auch im Winter das Futterhaus.

Die Brutzeit beginnt Anfang April und geht bis Ende Juni bei 1-2 Jahresbruten. Die Gelegegröße liegt bei 6-7 Eier bei einer Brutdauer von 13-15-Tagen. Die Jungen sind Nesthocker und verlassen nach 17-21 Tagen das Nest.

 

Schwanzmeise (Aegithalos caudatus)

Die Schwanzmeise ist nahezu in allen Regionen als Brutvogel anzutreffen. Im Kreis Unna werden meist unterholzreiche, lichte Laubwälder, Hecken oder Dickichte bevorzugt in feuchter Umgebung als Bruthabitat besiedelt. Schon sehr zeitig im Vorfrühling beginnen beide Partner mit dem Nestbau. Der Standort ist recht verschieden. Manchmal steht das Nest frei in einer Astgabel, ein anderes Mal gut versteckt zwischen herabhängenden Ästen einer Fichte. Das Nest wird mit Moos, Insektengespinsten und Tierhaaren erbaut und außen mit Flechten, Birkenfasern und Rindenstückchen getarnt. Die Brutdauer beträgt 12-13 Tage bei einer Gelegegröße von 8-12 Eiern.

Die Jungen verlassen nach ca. 15-16 Tagen das Nest. 
Schwanzmeisen sind in Europa durch mehrere Rassen vertreten. Nord- und osteuropäische Rasse (A.c. caudatus) mit reinweißem Kopf. Mitteleuropäische Rasse (A.c. europaeus) mit breitem, dunklem Überaugenstreif.

Elster ( Pica pica) 

Die Elster ist mit einer der häufigsten Vögel in Kreis Unna. Sie bewohnt lichte Wälder, offenes Gelände mit Feldgehölzen und Hecken, ebenso Parkanlagen, große Gärten, Friedhöfe und Alleen. Gewöhnlich baut die Elster ihr Nest in hohe Bäume oder in dichte, dornige Büsche. Es brütet nur das Weibchen. Bei der Jungenaufzucht beteidigt sie aber auch das Männchen. Nach einer Brutdauer von 17-18 Tagen schlüpfen 6-8 Junge und verlassen nach weiteren 22-27 Tagen das Nest.

Neuntöter ( Lanius collurio)

Der Neuntöter kommt ausschließlich im südlichen und mittleren Teil des Kreises Unna vor. An der Ruhr und am Haarstrang kommt die Art am häufigsten vor. Im Kreis Unna kommt der Neuntöter bevorzugt in halboffenen, reich strukturierten Räumen z.B. Heckenlandschaften, Streuobstwiesen und Feldgehölzen vor. Als Nahrung erbeutet der Neuntöter bodennahe Insekten, seltener kleine Reptilien oder Vögel und Mäuse. Die getötete Beute wird auf Dornen aufgespießt. Das Nest dieser Vogelart, ist ein fester Napf aus Halmen, Gräsern und Moos, innen mit Tierhaaren ausgelegt. Die Brutzeit beginnt Mitte Mai bis Juni. Die Brutdauer beträgt 15 Tage bei einer Gelegegröße von 5-6 Eiern und einer Jahresbrut. Die Nesthocker verlassen nach 15 Tagen das Nest und werden noch 3-4 Wochen von beiden Eltern betreut.

Eichelhäher (Garrulus glandarius)
Der Eichelhäher ist weit verbreitet, bis auf eine Fehlstelle an der östlichen Kreisgrenze. Er wird auch der Förster des Waldes genannt, weil er im Herbst die Eicheln im Waldboden versteckt, für schlechte Zeiten. Er bewohnt unterholzreiche geschlossene Waldungen von der Ebene bis ins Gebirge, aber auch Parkanlagen und große Gärten. Bei einer Gelegegröße von 5-6 Eiern, die 16-17 Tagen bebrütet werden, verlassen die Jungen erst nach 19-20 Tagen das Nest.

Rabenkrähe ( Corvus corone corone) 

Im Kreis Unna kommt die Rabenkrähe überall vor. Sie baut ihre Nester in verschiedenartigsten Gehölzen in der halboffenen Landschaft. Im Kreisgebiet ist sie der wichtigste Nestlieferant für den Baumfalken. Im Sommer vereinigen sich gelegentlich mehrere Familien zu größeren Schwärmen. Nach einer Brutdauer von 18-20 Tagen schlüpfen die Jungen. Nach weiteren 4 Wochen verlassen sie das Nest

Saatkrähe (Corvus frugilegus)

Im Jahr 2000 siedelte sich die Saatkrähe in der Innenstadt von Holzwickede neu an. Davor war sie über 7 Jahre nicht mehr Brutvogel im Kreisgebiet.
Saatkrähen sind überaus gesellige Vögel. Sie suchen gemeinsam nach Nahrung, brüten fast ausnahmslos in Kolonien und nächtigen auch außerhalb der Brutzeit in großen Schwärmen auf bestimmten Schlafbäumen. Sie bevorzugen offenes Kultur- und Wiesengelände mit Baumgruppen sowie lichte Wälder, besonders Auwälder. Die Nester werden stets auf hohen Laub- oder Nadelbäumen, oft mehrere dicht nebeneinander, gebaut. Das Weibchen bebrütet 4-5 Eier und wird dabei vom Männchen mit Futter versorgt. Nach einer Brutdauer von 16-20 Tagen schlüpfen dann die Nesthocker und verlassen das Nest nach weiteren 30 Tagen.

Star (Sturnus vulgaris)

Der Star ist im gesamten Bearbeitungsgebiet flächendeckend anzutreffen. Er besiedelt alle Gebiete, die ihm Möglichkeit zum Nisten bieten. Sein Nest baut er in Baumlöchern, besonders in alten Spechthöhlen, unter Dächern oder in Nistkästen. Nach der Verpaarung bebrüten beide Partner abwechselnd das Gelege und versorgen auch die Jungen gemeinsam. Bei einer Gelegegröße von 5-6 Eiern und einer Brutdauer von 11-13 Tagen verlassen die Jungen nach 20-22 Tagen das Nest.

Buchfink (Fringilla coelebs) 

Im Kreis Unna ist der Buchfink flächendeckend verbreitet und besiedelt lückenlos alle Naturräume. Der Buchfink brütet in den unterschiedlichsten Lebensräumen, sowohl in älteren Baum- und Gehölzgruppen als auch in Nadel-, Laub- und Mischwälder. Er hat 2 Jahresbruten und legt 4-5 Eier. Die Brutdauer beträgt 11-13 Tage. Die Jungen verlassen nach 13-14 Tagen das Nest.

Girlitz (Serinus serinus)

Im Kreis Unna hat der Girlitz eine relativ geschlossene Besiedlung. Allerdings gibt es an der waldreicheren und ländlicheren Süd- bzw. Nordgrenze einige Verbreitungslücken. Als Lebensraum bevorzugt der Girlitz Parks, Obstgärten, Friedhöfe sowie Feldgehölze in offenen Gelände. Die Art hat sich erst in den letzten hundert Jahren von Süden kommend in Mitteleuropa ausgebreitet. Das Nest wird am äußeren Ende eines Astes oder in einen Stammauswuchs gebaut. Das Weibchen bebrütet das Gelege allein wird aber vom Männchen gefüttert. Bei einer Gelegegröße von 3-5 Eiern und einer Brutdauer von 13 Tagen verlassen die Jungen erst nach 14 Tagen das Nest.

 

Stieglitz (Carduelis carduelis)
oder auch Distelfink genannt kommt abgesehen von einigen Lücken im Norden und Süden des Kreisgebietes vor. Die Brutzeit beginnt Anfang April. Der Stieglitz ist ein verbreiteter Brutvogel. Es werden 5 (4-7) Eier gelegt. Der Brutbeginn wird vom Vollgelege aus 12 -13 Tage bebrütet. Die Jungen sind Nesthocker und verlassen das Nest mit 13 - 14 Tagen.

Grünling oder Grünfink (Carduelis chloris)

Der Grünling ist flächendeckend in allen Naturräumen des Kreises vertreten.
Er ist besonders in Parkanlagen und Gärten häufig anzutreffen. Nimmt aber auch Alleen, Feldgehölze, lichte Au- und Mischwälder als Brutgebiet. Nistet oft gesellig in immergrünen Hecken, in dichtem Gebüsch oder in Nadelbäumen. Die fast ausschließlich vegetarische Nahrung besteht aus Sämereien, Beeren und Früchten. Im Winter vergesellschaften sich Grünlinge mit anderen Finken und Ammern, um gemeinsam auf Feldern und Brachland nach Nahrung zu suchen.
Die Brutdauer beträgt 12-14 Tage bei einer Gelegegröße von 4-6 Eiern. Die Jungen sind Nesthocker und verlassen nach 13-14 Tagen noch nicht voll flugfähig das Nest.

Bluthänfling (Carduelis cannabina) 

Der Bluthänfling ist im Kreis Unna ein verbreiteter Brutvogel. Er nistet in offenen, mit Hecken und Feldgehölzen strukturierten Agrarlandschaften, auf größeren Kahlschlägen und in Fichtenschonungen. Die Brutzeit beginnt Ende April und es können 2-3 Jahresbruten sein. Die Brutdauer beträgt 11 – 12 Tage bei 5 – 6 Eiern pro Gelege. Die Jungen verlassen nach 11 – 13 Tagen das Nest.

Fichtenkreuzschnabel (Loxia curvirostra)

Im Kreis Unna ist der Fichtenkreuzschnabel ein unregelmäßiger Brutvogel. Die Vorkommen beschränken sich dann auf die ausgedehnten Fichtenwälder im äußersten Süden des Kreisgebietes. Der letzte Brutnachweis erfolgte im Jahr 2017 in Fröndenberg-Frömern. Bruten sind zu allen Jahreszeiten möglich. Die dem Nahrungserwerb angepaßten, überkreuzten Schnabelspitzen befähigen diesen Vogel den Samen hinter den harten Schuppen der Nadelholzzapfen von Fichte, Lärche, Tanne und Kiefer hervorzuholen.

Das Nest wird vom Weibchen alleine in überhängenden Zweigen gut versteckt gebaut. Aus dürren Reisern wird der grobe Unterbau gebaut und mit Gräsern, Haaren und Federn ausgepolstert.

Die Brutzeit ist meist im März und April, kann aber auch im Januar und Februar erfolgen. Es sind zwei Jahresbruten möglich. Bei einer Brutdauer von 12 - 16 Tagen und einer Gelegegröße von 3 - 4 Eiern verlassen die Jungvögel nach 10 - 20 Tagen das Nest.

Gimpel oder Dompfaff (Pyrrhula pyrrhula)

Die Verbreitung des Gimpels ist im Kreis Unna lückenhaft, so kommt er in der waldreichen Mittelgebirgsschwelle südlich von Schwerte und Fröndenberg aber auch in bewaldeten Räumen des Münsterlandes zwischen Lünen, Selm und Werne vor.

Das Nest wird aus Reisern, Halmen und Moos alleine vom Weibchen gebaut. Innen wird das Nest mit feinen Wurzeln und Haaren ausgelegt. Die Jungen werden mit einem Futterbrei aus dem Kropf der Altvögel gefüttert der aus Blüten- und Blattknospen, Beeren und Sämereien besteht. Es werden aber auch Insekten, Spinnen und Raupen verfüttert.

Die Brutzeit beginnt Ende April bis August wo 1- 2 manchmal auch 3 Jahresbruten stattfinden können. Nach einer Brutdauer von 12 - 14 Tagen schlüpfen aus 5 - 6 Eiern die jungen Nesthocker die nach 12 - 16 Tagen das Nest verlassen.

Der Gimpel ist überwiegend ein Standvogel. Nördliche Populationen wandern manchmal invasionsartig südwärts.

Goldammer (Emberiza citrinella)

Im Kreis Unna ist die Goldammer flächendeckend vertreten. Ausnahmen sind Stadt-zentren und Hochwälder.

Sie besiedelt traditionelles Bauernland mit Wiesen, Felder, Brachäcker, Feldwegen mit Hecken, ebenso Waldränder, Lichtungen, und mit Bäumen und Büschen bewachsene Straßenränder. Das vom Weibchen gebaute Nest befindet sich meist am Boden zwischen üppiger Vegetation oder in niedrigen dicht verwachsenen Büschen und Brombeerranken. Das Nest wird aus trockenen Halmen und Wurzeln gebaut und innen mit feinen Hälmchen ausgelegt. Die Brutzeit ist im April bis Juli für zwei Bruten. Bei einer Gelegegröße von 4-5 Eiern und einer Brutdauer von 12-14 Tagen kommen die Jungen als Nesthocker zur Welt. Nach weiteren 9-14 Tagen verlassen die Jungen halbflügge das Nest. Die Nahrung besteht aus Insekten, Spinnen, Raupen sowie aus zarten Pflanzentrieben und Sämereien.

Haussperling (Passer domesticus)

Als typischer Gebäudebrüter und Kulturfolger profitiert der Haussperling von der starken Zersiedlung des Untersuchungsgebietes und ist flächendeckend verbreitet.
Der Haussperling hat sich, wie kein anderer Vogel, dem Menschen am besten angepaßt und ist weitgehend von diesem abhängig. Sein Lebensraum beschränkt sich in Mitteleuropa fast ganz auf menschliche Siedlungen, vom kleinsten Gehöft bis hinein in die Großstadt. Nur in den Sommermonaten zieht er in größeren Schwärmen auf die Felder, um sich vom reifen Getreide zu ernähren. Geeignete Nistplätze findet der Haussperling in allerlei Spalten, an oder in Gebäuden, in Baumhöhlen, Nistkästen aber auch zwischen dem Nistmaterial von Storchennestern und in Mehlschwalbennestern.
Bei einer Gelegegröße von 5-6 Eiern kann es 2-3 Jahresbruten geben. Die Brutdauer beträgt 12-14 Tage nach weiteren 14 Tagen verlassen die Jungen das Nest.

Feldsperling ( Passer montanus) 

Im Kreisgebiet ist der Feldsperling nahezu flächenhaft verbreitet. Er ist ein Vogel der offenen und halboffenen Kulturlandschaft mit Gehölzgruppen, Hecken, Baumreihen und Obstwiesen. Als Nistplatz bevorzugt er Baumhöhlen oder Nistkästen, aber auch in geeigneten Hohlräumen unter Dachziegeln findet er Quartier. Er hat 2 – 3 Jahresbruten und legt 5 – 6 Eier.

Heckenbraunelle (Prunella modularis) 

Im Kreisgebiet kommt die Heckenbraunelle lückenlos vor. Sie ist in nahezu jedem Lebensraum mit Gehölzen und Sträuchern anzutreffen .Heckenbraunellen sind Teilzieher. Die Masse zieht im Herbst in den Mittelmeerraum und kehrt im Frühjahr in die Brutgebiete zurück. Sie legen 4-5 Eier und brüten 12-13 Tage. Die Jungen verlassen das Nest im Alter von 13-14 Tagen und werden noch kurze Zeit geführt.

Sumpfrohrsänger (Acrocephalus palustris)

Er ist als Brutvogel im Kreis Unna flächendeckend vertreten. Die Brutgebiete im Kreis sind offene bis halboffene Flächen mit Hochstaudenfluren und wenigen eingestreuten Büschen. Im Lippe- und Ruhrtal sind seine bevorzugten Gebiete Hochstaudenfluren entlang von Gräben, Straßen- oder Ackerränder, aber besonders häufig tritt er in Brennesselbestände oder feuchten Mädesüßfluren auf. Beide Partner beteiligen sich am Nestbau. Nach der Fertigstellung des Nestes legt das Weibchen sein erstes Ei, dann folgt jeden Tag ein weiteres, bis das Gelege mit 4 oder 5 Eiern vollzählig ist. Beide Eltern lösen sich beim Brüten ab. Die Brutdauer beträgt ca. 13 Tage wobei die Jungen Nesthocker sind und erst nach weiteren 10-13 Tagen noch flugunfähig aus dem Nest klettern. Als Nahrung werden kleine Insekten von den Halmen geklaubt. Der Sumpfrohrsänger ist manchmal Kuckuckswirt.

Text und Bilder von Ilona Warnke

ilonajaedtke@gmx.de