Aktuelles

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Nach 10 Jahren wieder auf Schacht Romberg

Am 02.08.2024 traf sich die NABU-Botanik AG in Werne am Schacht 7 / Romberg.

Diese Ruderalfläche ist heute ein artenreicher Lebensraum für viel trockenliebende Pflanzenarten. Bereits vor 10 Jahren hat sich dort am 18.01.2014 NABU-Botanik-AG in Werne getroffen, um auf dem Haldengelände Schacht Romberg die Pilze, Moose und Flechten zu kartieren. Eine Planung sah vor, dass Zechengelände mit einer bis zu zwei Meter dicken Bodenschicht aufzufüllen und mit einheimischen Gehölzen zu bepflanzen. Der NABU hat indessen auf die ökologische Wertigkeit dieser Flächen hingewiesen und konnte die Stadt Werne überzeugen, die Fläche zu erhalten. Durch die jährlich durchgeführte Mahd konnte dieser Lebensraum weitgehend erhalten bleiben. Auch die damals beobachtete Blauflügelige Ödlandschrecke (Oedipoda caerulescens), die eine steinige, kahle oder spärlich bewachsene Fläche benötigt, konnte wieder nachgewiesen werden. Natürlich ist auf Grund der Sukzession trotz Mahd die Fläche deutlich stärker bewachsen als 2014.

 

Pflanzenliste:

 

Artemisia vulgaris

Gemeiner Beifuß

Calamagrostis epigejos

Land-Reitgras

Centaurea jacea

Wiesen-Flockenblume. s.l.. Artengruppe

Cirsium vulgare

Gewöhnliche Kratzdistel

Cota tinctoria, Synonym: Anthemis tinctoria

Färberkamille, auch Färber-Hundskamille 

Daucus carota subsp. carota

Wilde Möhre

Dipsacus pilosus

Behaarte Karde

Erigeron acris

Scharfes Berufkraut oder Echtes Berufkraut

Erigeron annuus

Einjähriges Berufkraut auch Weißes Berufkraut, Feinstrahl

Eupatorium cannabinum

Gewöhnlicher Wasserdost

Festuca myuros

Mäuseschwanz-Federschwingel

Inula conyzae

Dürrwurz, auch Dürrwurz-Alant

Jacobaea vulgaris, Syn.: Senecio jacobaea

Jakobs-Greiskraut

Linum catharticum

Purgier-Lein

Lotus corniculatus

Gewöhnlicher Hornklee

Oenothera biennis)

Gemeine Nachtkerze, Gewöhnliche Nachtkerze

Populus alba

Silber-Pappel oder Weiß-Pappel

Potentilla argentea

Silber-Fingerkraut

Prunella vulgaris

Kleine Braunelle

Setaria viridis

Grüne Borstenhirse

Tanacetum vulgare

Rainfarn

Thymus pulegioides

Breitblättriger Thymian

Trifolium arvense

Hasen-Klee

Verbascum speciosum

Pracht-Königskerze

 

Flechten:

Trompeten-Becherflechte (Cladonia fimbriata)

Gewöhnliche Säulenflechte (Cladonia coniocraea)

 

Moose:

Mauer-Drehzahnmoos (Tortula muralis)

Sparriger Runzelbruder, Sparriges Kranzmoos (Rhytidiadelphus squarrosus)

 

Die Daten stehen wieder auf Observation zur Verfügung.

 

Bernd Margenburg

Bildergalerie


Blütenpracht am Datteln-Hamm-Kanal

Am 19.07.2024 traf sich die NABU-Botanik AG in der Marina Rünthe an der Hafenstraße in Bergkamen. Gleich zu Beginn fielen in einer Rasenfläche zahlreiche Pflanzen der Ackerröte (Sherardia arvensis) auf.

 

Entlang des Hafens ging es in westliche Richtung zum Datteln-Hamm Kanal. Ziel war das südliche Kanalufer. Dort erfreute die Botaniker-Gruppe eine Blütenpracht, die in unserer Landschaft selten geworden ist. Besonders hervorzuheben war der große Bestand des Echten Tausendgüldenkrautes (Centaurium erythraea). Ein bunter Blütenteppich von Wiesen-Flockenblumen (Centaurea jacea), des Gewöhnlichen Hornklees (Lotus corniculatus) und zahlreicher anderen Arten wartete auf die Bestimmung. Auffällig war, dass trotz des großen Blütenangebotes kaum Insekten zu beobachten waren!

 

Auf dem  Rückweg durch das NSG Beversee fielen neben dem Riesen-Schwingel und der Wald-Zwenke fünf Pflanzen der Breitblättrigen Stendelwurz (Epipactis helleborine) am Kanaldamm auf. Die Orchideen waren in diesem Jahr bis zu unserer Exkursion noch nicht wie in den vergangenen Jahren abgemäht worden!

 

Nach fast 2 ½ Stunden ging eine mit zahlreichen anregenden Diskussionen botanische Exkursion zu Ende.

 

Pflanzenliste:

 

Achillea millefolium

Gewöhnliche Schafgarbe

Agrimonia eupatoria)

Gewöhnlicher Odermennig

Brachypodium sylvaticum

Wald-Zwenke

Centaurea jacea

Wiesen-Flockenblume

Centaurium erythraea

Echtes Tausendgüldenkraut

Circaea lutetiana

Gewöhnliches Hexenkraut oder Großes Hexenkraut

Cirsium arvense

Acker-Kratzdistel

Cirsium vulgare

Gewöhnliche Kratzdistel

Dactylis glomerata

Gewöhnliches Knäuelgras

Daucus carota subsp. carota

Wilde Möhre

Echium vulgare

Gewöhnlicher Natternkopf

Epilobium hirsutum

Zottiges Weidenröschen

Epipactis helleborine

Breitblättrige Stendelwurz

Eragrostis minor

Kleines Liebesgras

Erigeron annuus

Einjähriges Berufkraut, Feinstrahl

Eupatorium cannabinum

Gewöhnlicher Wasserdost

Festuca gigantea (L.) oder Schedonorus giganteusnach, aber neueren genetischen Untersuchungen wieder Lolium giganteum !

Riesen-Schwingel

Festuca myuros

Mäuseschwanz-Federschwingel

Galium verum

Gelbes Labkraut

Geranium molle

Weicher Storchschnabel

Hypericum perforatum

Tüpfel-Johanniskraut,  Echtes Johanniskraut

Inula conyzae

Dürrwurz/Alant

Jacobaea erucifolia, Syn.: Senecio erucifolius L.

Raukenblättriges Greiskraut

Lotus corniculatus

Gewöhnlicher Hornklee

Pastinaca sativa

Pastinak

Rhamnus frangula

Faulbaum

Scorzoneroides autumnalis (L.) Moench, Syn.: Leontodon autumnalis L

Herbst-Löwenzahn

Sherardia arvensis

Ackerröte

Solidago gigantea

Riesen-Goldrute oder Späte Goldrute

Tanacetum vulgare L., Synonym: Chrysanthemum vulgare (L.) Bernh.),

Rainfarn

Trifolium pratense

Rotklee

Verbascum phlomoides)

Windblumen-Königskerze, Gewöhnliche Königskerze oder Windlicht-Königskerze

 

Alle Funde, die ich in Observation eingegeben habe, sind unter https://nrw.observation.org/user/view/267392?q=&akt=0&g=0&from=2024-07-19&to=2024-07-27&prov=0&z=0&sp=0&gb=0&method=0&cdna=0&f=0&m=K&zeker=O&month=0&rows=20&only_hidden=0&zoektext=0&tag=0&plum=0&from=2024-07-19&to=2024-07-19&q=&zoektext=0&g=0&z=0&month=0&prov=0&m=K&zeker=O&rows=20

 eingetragen und können abgerufen werden.

 

Bernd Margenburg

(Bilder von Bernd Margenburg)


Nachruf Herwig Rabeneck

Wir trauern um Herwig Rabeneck. Er starb am 07. Juli im Alter von 84 Jahren.

 

Herwig Rabeneck, der 1982 dem NABU beitrat, war von 1988 bis 2009 Geschäftsführer des NABU-Kreisverbandes Unna. 2003 übernahm er zusätzlich das Amt des Schriftführers bis 2015.

 

Für die NABU-Ortsgruppe Kamen/Bergkamen war er Mitglied im Planungs- und Umwelt-ausschuss der Stadt Kamen und stellvertreten-des Mitglied im Kuratorium der Biologischen Station des Kreises Unna. Für den Bereich Kamen fertigte er naturschutzfachliche Stellungnahmen an. In seiner Amtszeit erfolgten mehrere Umzüge der NABU-Geschäftsstelle und die Betreuung von ständig 1 bis 2 Zivildienstleistenden.

 

Sein Engagement für die Natur begann mit der Unterstützung der im Entstehen befindlichen Umweltschutzgruppe des Geschwister-Scholl-Gymnasiums in Unna, wo er als Studienrat tätig war. Zunächst betreute er mit ihr zwei Schulwiesen. Schwerpunkte seiner praktischen Tätigkeit waren der Insekten- und Amphibienschutz. Jahrelang beteiligte er sich an Krötenschutzaktionen in Unna und kümmerte sich seit 1996 um die jährliche Krötenschutzaktion in Unna-Mühlhausen.

 

Darüber hinaus widmet er sich dem Schutz bedrohter Pflanzen, insbesondere von Stickstoff liebenden Wildkrautfluren an Mauerfüßen und von Pflanzengesellschaften an Sonderstandorten (nährstoffreich, nährstoffarm, trocken, feucht). In Unna-Massen pachtete er ein Grundstück und richtete es zu einer „Öko-Zelle“ her, die er von ca. 1983 bis 2000 betreute und dabei besonderen Wert auf den Amphibienschutz legte. Dort nahm er auch die Vermehrung und Verbreitung von selteneren Pflanzen vor wie z. B. Wiesenblumen, Ackerwildkräuter und alte Getreidearten.  Als Mitglied des ehemaligen Windradvereins in Unna-Billmerich hat er zusammen mit Andreas Förster das Umfeld des großen (obersten) Windrads auf dem Billmericher Ostenberg 1995 per Mahdgutübertragung erfolgreich in eine Naturzelle gewandelt. Diese Naturzelle ist die Tochterzelle der bis heute gepflegten Trafostationsfläche am Rosengarten auf der Kluse. Heute ist die Windradfläche im Eigentum der Stadtwerke Unna und immer noch ein wertvolles Biotop.

 

Schon früh verfolgte er die Idee, dass man Naturschutz nur auf eigenen Flächen realisieren kann. So wurde er  einer der Mitbegründer der Landkauf-Idee im Unnaer Osten. Das erste Grundstück, den so genannten Rebhuhnacker, kaufte er mit zwei Freunden ohne jegliche Zuschüsse von dritter Seite.

 

Er liebte es, selbst mit anzupacken. Eine seiner Spezialitäten war die Wiesenmahd mit einem Balkenmäher. Bis zum Jahr 2015  mähte er regelmäßig Wiesen in Bergkamen, Fröndenberg und Unna. Bemerkenswert war seine Geduld beim Mähen: Im kleinsten Gang, ohne Eile, Runde für Runde! Nebenher betreute er eine Magerrasenflur auf der Ökologiestation in Bergkamen-Heil.

 

2003 wurde ihm für sein langjähriges, überdurchschnittliches Engagement im ehrenamtlichen Naturschutz das silberne Ehrenzeichen des NABU-Landesverbandes verliehen. Herwig gehörte mit zu den aktiven Urgesteinen des Unnaer Naturschutzes.

 

Uns bleibt die Erinnerung an viele gemeinsame Arbeitseinsätze, Exkursionen, Sitzungen und an zahllose fachliche Diskussionen. Wir sind dankbar für die Zeit, die wir mit Herwig verbringen durften.

 

Für den NABU-Kreisverband Unna

 

Bernd Margenburg


2. Sensenkurs  -Schärfen und Dengeln -

Am Sonntag den 28. Juli wollen wir den 2. Sensenkurs durchführen. Dieses Mal liegt der Schwerpunkt bei dem Schärfen der Sense. Insbesondere zeigt uns Sensen-Lehrer Ralf Benner, wie die Sense gedengelt wird. Beim Dengeln wird die Sense mit Hammer und einem kleinen Amboss geklopft (kalt geschmiedet). Dadurch wird die Schneide dünn ausgezogen und kann dann mit einem Wetzstein geschärft werden.

 

Dengeln ist der Schlüssel zum leichten Mähen!

Wer mit viel Kraft mäht, hat eine (zu) stumpfe Sense – und mit viel Kraft mähen macht keine Freude und es ergibt in der Regel auch keinen guten Schnitt!

 

Erneut findet der Kurs auf der Streuobstwiese an der Waldstraße in Kamen-Wasserkurl statt. Beginn 9:00 Uhr. Ende 12:30 Uhr.

 

Wer bereits beim ersten Kurs dabei war, bekommt den zweiten Kurs für 10 €; ansonsten zahlen Nicht-Mitglieder 75 €, NABU-Mitglieder zahlen 25 € Teilnahmegebühr.

 

Wieder ist die Personenzahl begrenzt!  Wer beim ersten Kurs nicht zum Zug gekommen ist, bekommt dieses Mal aber auf jeden Fall einen Platz – aber bitte möglichst bald anmelden.

 

Die verbindliche Anmeldung schickt ihr bitte an mich (adrian.mork@bra.nrw.de).

 

Wer hat, bringt seine Sense und ggf. seine Dengel-Werkzeuge mit. Aber keine Sorge, für alle Teilnehmenden werden Sensen und Dengelgeräte durch Ralf Benner gestellt. Wer Interesse hat, kann Sensen und Dengelwerkzeuge bei Ralf Benner im Anschluss erwerben.

 

Was ihr mitbringen solltet: Arbeitshandschuhe, eigenen Teller und Besteck sowie Trinkbecher und Wasser zum zwischendurch Trinken!

 

Liebe Grüße

 

Adrian Mork

 


Einladung zum Kennenlernen                                      -Naturschutz im Kreis Unna-


Wir laden Sie ein zum Kennenlernen, Austausch und zu interessanten Vorträgen! Wir freuen uns, Sie am 21. April, 14 bis 16 Uhr in der Stadthalle Kamen, Rathausplatz 2 in Kamen zu treffen.

 

Die Stadthalle liegt in unmittelbarer Nähe zum Bahnhof, Parkplätze für Radfahrer und Autofahr-gemeinschaften sind in ausreichender Zahl vorhanden. Für Teilnehmende bieten wir Getränke und einen Imbiss.

UrWald im Kreis Unna?
Seit 2019 kauft der NABU Waldflächen im Kreis Unna.

Kann es auch im dicht besiedelten und sehr waldarmen Kreis mehr Wildnis geben? Gibt es Chancen für anspruchsvolle Arten wie Wildkatze,
Schwarzstorch und Co?

Warum naturnahe Wälder so wichtig sind für Klimaschutz und Artenvielfalt und wie auch bewirtschaftete Wälder artenreich sein können, wird mit eindrucksvollen Bildern vorgestellt.


Vortrag von Adrian Mork, NABU-Vorsitzender und Leiter der Stabstelle Klimaschutz, Energie und Nachhaltigkeit bei der Bezirksregierung Arnsberg

 

Weißstorch und Kiebitz – Zwischen Rettung und Kampf ums Überleben
Der Weißstorch ist der Wappenvogel des NABU. Einst fast in Westdeutschland ausgestorben, ist er nun durch vielfältige Schutzbemühungen zurückgekehrt — seit einigen Jahren auch in den Kreis Unna.

Der Kiebitz dagegen verliert in den letzten Jahren dramatisch an Boden. 90 Prozent des Bestands sind bereits verloren.

Wie wir den Vogel des Jahres vielleicht retten können, wird in einer Präsentation erläutert.

 

Vortrag von Thomas Griesohn-Pflieger, Sprecher der NABU-Gruppe Holzwickede, Journalist und Buchautor

AGON: Vom Greifvogelschutz zum kompetenten Ansprechpartner vielfältiger Naturschutzbelange – Warum das Wirken vor Ort so wichtig ist!
Die Arbeitsgemeinschaft Ornithologie und Naturschutz gründete sich vor 45 Jahren als Volkshochschulkurs mit dem Ziel, etwas gegen den Rückgang der Greifvögel im Raum Schwerte zu tun.

Im Laufe der Zeit kamen immer weitere Aufgaben im Kontext Naturschutz dazu (Fledermäuse, Amphibien, Schaffung von Lebensräumen auf NABU-Flächen usw.). Diese Entwicklung wird beispielhaft nachgezeichnet und die aktuellen Herausforderungen, Aktivitäten und Erfolge einer NABU-Ortsgruppe kurz skizziert.


Vortrag von Dr. Jens Wöllecke, AGON-Schwerte, Mitarbeiter an der NABU-Naturschutzstation Münsterland e.V.

 


Gemütlicher Austausch und Ausklang bei Kaffee und Kuchen!


Wir freuen uns auf deinen/ihren Besuch!


-Pressemitteilung NABU-                                      Stunde der Wintervögel vom 05.-07. Januar

Alte Bekannte, neue Daheimgebliebene und nordische Gäste: Wer zeigt sich diesen Winter an der Futterstelle?

 

Nach einem kurzen, schneereichen Kälteeinbruch, rasch gefolgt von mildem Tauwetter warten Vogelfreundinnen und Naturliebhaber gespannt auf die 19. "Stunde der Wintervögel". Vom 5. bis zum 7. Januar lädt auch der NABU-Kreisverband Unna zu Deutschlands größter, bürgerwissenschaftlicher Mitmachaktion ein.

 

Das Prinzip ist einfach: Eine Stunde die Vögel im Garten oder auf dem Balkon beobachten, zählen und dem NABU melden. "Die Klimakrise betrifft auch unsere gefiederten Nachbarn. Wer bei der Stunde der Wintervögel mitmacht, hilft uns, mehr über die Veränderungen in der heimischen Vogelwelt zu erfahren", erklärt Adrian Mork, Vorsitzender des NABU-Kreisverbandes.
 
Der NABU hofft, auch Erkenntnisse über Wintergäste zu gewinnen, die aus kälteren Regionen in Nord- und Ost-europa zu uns nach Deutschland kommen. Darunter sind Erlenzeisige, Bergfinken und Seidenschwänze. Wie sich Teilzieher, beispielsweise Stare, verhalten, ist für Vogelkundlerinnen und Vogelkundler ebenfalls von großem Interesse.
 
Entgegen den Befürchtungen vieler Vogelfreundinnen und -freunde war der frühe und heftige Wintereinbruch Ende November kein Problem für Amsel, Meisen, Sperlinge und Co. Sie kommen mit Minusgraden gut zurecht. „Ein lang-anhaltender Temperatursturz mit viel Schnee wäre eher am Ende des Winters kritisch, wenn die Energiereserven der Vögel und das natürliche Futterangebot schon weitgehend aufgebraucht sind“, so Adrian Mork vom NABU im Kreis Unna. „Mit qualitativ hochwertigem Vogelfutter kann man die Tiere aber besonders bei kalten Temperaturen und Schnee unterstützen.“ Sonnenblumenkerne und Samenmischungen sowie Fettfutter sind dann willkommene Energiequellen, die viele Vogelarten gerne annehmen.
 
Die „Stunde der Wintervögel“ ist Deutschlands größte wissenschaftliche Mitmachaktion und findet bereits zum 14. Mal statt. Im vergangenen Jahr haben knapp 100.000 Menschen mitgezählt. Wer mitmachen will, beobachtet eine Stunde lang die Vögel vor dem Fenster, im Garten oder im Park und meldet die Ergebnisse dem NABU. Von jeder Art wird die höchste Anzahl Vögel notiert, die während der Stunde gleichzeitig gesichtet wurde. Auch im Kreis Unna bietet der NABU öffentliche Zähltermine an. Ort und Zeit sind der Tagespresse und den Social-Media-Kanälen zu entnehmen.  
 
Hilfreiche Infos gibt es unter www.stundederwintervoegel.de. Dort können auch die Beobachtungen bis zum 15. Januar gemeldet werden.

 

Fotos (T.Griesohn-Pflieger)

Schwanzmeisen sind nicht mit Blau- und Kohlmeisen verwandt und tauchen meist in Familienverbänden in den winterlichen Gärten auf. Sie können keine Sämereien knacken und verspeisen gerne das Fettfutter.  
 
Die Heckenbraunelle ist hier im Nordwesten ein verbreiteter Gartenvögel, die mittlerweileauch den Winter bei uns verbringt. An der Futterstelle sucht meist am Boden nach herunterfgefallenen Krumen.  
 
Blaumeisen zählen zu den häufigsten Gartenvögeln. Ob das auch im Kreis Unna so ist, werden die Zählungen am ersten Januarwochenende ergeben.

 


Neuer Vorsitzender Adrian Mork

Foto: T. Griesohn-Pflieger
Foto: T. Griesohn-Pflieger

Der im August gewählte neue Vorsitzende des NABU-Kreisverbandes Adrian Mork hat sich auf einer erweiterten Vorstandssitzung im Dezember herzlich beim geschiedenen Vorsitzenden Rudolf Leismann für seine Arbeit und Verdienste bedankt.

 

Acht Jahre hat Rudolf Leismann mit Geduld und Schaffenskraft die ehrenamtliche Naturschutzarbeit im Kreis Unna befördert und entwickelt. Begleitet vom Beifall vom Vorstandskollegium und lokalen NABU-Vertretungen überreichte Adrian Mork als kleines Dankeschön seinem Vorgänger DVD und Buch zu den Stimmen der Vögel Europas. "Wir wünschen Rudolf nach der anspruchsvollen Arbeit als NABU-Kreisvorsitzender Erholung und Entspannung beim Lauschen von Nachtigall und Co.!", so Adrian Mork.     

 


-Pressemitteilung NABU-                                      Bundesbahn versteckt sich hinter Dachs!

Fröndenberg. Der NABU-Kreisverband hält die Sperrung der Strecke Unna-Fröndenberg wegen Schäden, die der Dachs verursacht haben soll, für wenig stichhaltig und vorgeschoben. „Das hört sich an, wie ein Loriot-Sketch“, so Adrian Mork, Vorsitzender des NABU im Kreis Unna und erinnert daran, dass die Bahn vor geraumer Zeit Probleme mit der Pünktlichkeit ihrer Züge hatte, wegen Laubfall im Herbst.

Adrian Mork: “Seit die Eisenbahn Schienen auf Bahndämmen verlegt, gibt es Pflanzen und Tiere, die diese Lebensräume zu besiedeln versuchen! Das ist nichts Neues!” Ein regelmäßiger Unterhalt der Bahndämme sei auch nichts Neues.“ Aber offensichtlich ist die Baukörperkontrolle seit einigen Jahren nicht oder nur oberflächlich erfolgt. Und jetzt soll der Dachs schuld sein?”, wundert sich der NABU-Kreisvorsitzende.
Die Naturschützer vom NABU gehen davon aus, dass die Dachsbauten über viele Jahrzehnte entstanden sind und weisen darauf hin, dass diese Baue meist seit Generationen genutzt werden. Viele der nunmehr festgestellten Eingänge könnten zudem von Bauen stammen, die gar nicht mehr bewohnt seien.

“Über diese Dachsbaue sind über viele Jahre Züge hinweg gefahren, ohne dass es ein Problem gegeben hat. Sollte jetzt an einer Stelle ein Schaden aufgetreten sein, der eine Reparatur notwendig macht, sollte dies auch umgehend an genau dieser Stelle passieren, ohne gleich die gesamte Strecke zu sperren,” so Adrian Mork in einer Presseerklärung.

Dachse leben überall, sind in ganz Europa verbreitet. Wenn nur das Vorhandensein von Dachsbauten zur Sperrung einer wichtigen Bahnstrecke führe, müssten vermutlich etliche weitere Bahnstrecken in Deutschland gesperrt werden.

Es sei nicht hinnehmbar, dass der Zweckverband Nahverkehr Westfalen Lippe (NWL) viel Geld in den Ausbau des Bahnhof Frömern investiert habe, nun aber von Seiten der Bahn die Strecke über Jahre außer Betrieb genommen werden soll. Dies sei ein klarer Verstoß gegen die verkündete Verkehrswende und die Ankündigungen, die Bahn wieder flott zu machen.

Der NABU fordert daher die Bahn auf, sich nicht länger hinter dem Dachs zu verstecken, sondern ihrer Streckenunterhaltung im gebührenden Umfang schnell nachzukommen und die Bahnstrecke Unna-Fröndenberg umgehend wieder zu öffnen.

Verantwortlich und weitere Auskünfte: Adrian Mork (Vorsitzender des NABU-Kreisverbandes Unna)
Mobile 01573 5177564

Info: Der NABU-Kreisverband Unna ist mit rund 1.200 Mitgliedern der größte Naturschutzverband im Kreis Unna. Der NABU nimmt als anerkannter Naturschutzverband Stellung zu naturschutzrelevanten Planungen. Seine Mitglieder leisten in den Kommunen des Kreises wichtige praktische Naturschutz- und Öffentlichkeitsarbeit.   

 

 

NABU-Kreisverband Unna e.V., Dr. Detlef-Timpe-Weg 1, 59192 Bergkamen-Heil,
Email: info@nabu-unna.de, www.nabu-unna.de
Der NABU ist ein nach § 60 Bundesnaturschutzgesetz anerkannter Naturschutzverband


Eine engagierte Kämpferin für den Natur-schutz ist von uns gegangen

Foto: NABU KV Unna
Foto: NABU KV Unna

Mit Trauer und Bestürzung erfuhr die AGON - Schwerte (Arbeitsgemeinschaft für Ornithologie und Naturschutz), dass ihr langjähriges Mitglied Renate Neuhaus am 1. November im Alter von 83 Jahren verstorben ist.

 

Sie hielt als Kassiererin über Jahrzehnte die Finanzen der AGON in Ordnung und stimmte sich, wenn notwendig, mit dem NABU Kreisverband Unna ab. Ihre Hauptaufgabe in der AGON aber sah sie im Schutz der Kröten.

 

Als die Stadt Schwerte jährlich zeitweise die Lichtendorfer Straße zum Schutz des Krötenzuges und auf Veranlassung von Renate Neuhaus sperrte, koordinierte sie über Jahrzehnte das tägliche Öffnen und Schließen der Absperrungen abends und morgens während der Krötenwanderung.

 

Zudem hielt sie in dieser Beziehung engen Kontakt zum LANUV und zur Gruppe der Krötenschützer, die jedes Jahr den AGON-Zaun entlang der Letmather Straße absuchte und die gefundenen Amphibien zum Wannebachteich bringt. Dieser Teich wurde auf Initiative des Ehepaars Neuhaus als Ersatzmaßnahme für ein Bauvorhaben angelegt.

 

Renate Neuhaus erhielt in Anerkennung ihres ehrenamtlichen Einsatzes und ihr großes Engagement für den Naturschutz 1995 die Stadtmedaille der Stadt Schwerte, 2003 dann zusammen mit der AGON und 2015 wurde sie für ihre langjährigen herausragenden Leistungen beim NABU-Kreisverband Unna mit der Silbernen Ehrennadel des Naturschutzbundes ausgezeichnet.

 

Sie interessierte sich für Botanik, vor allem für heimische Orchideen, leitete mehrfach Exkursionen zum Nationalpark Eifel, aber auch nach Holland, z. B. zum Naarder Meer. Wenn es eben möglich war, nahm sie an den monatlichen Vorstands- und Beiratssitzungen des NABU Kreisverbandes Unna teil.

 

Bei Arbeitseinsätzen der AGON sorgte sie gern für das leibliche Wohl der Teilnehmer. Vor allem aber führte Sie genau Buch über die Zusammenkünfte der AGON, zu den Beschlüssen, zu den wahrzunehmenden Terminen, zu den Geburtstagen und sie erinnerte daran - bis zuletzt.

 

Zum Sommerfest dieses Jahres der AGON im Elsebad kam sie - in Begleitung ihrer Tochter - sogar im Rollstuhl. Und sie unterhielt sich gern über alte Zeiten. Schließlich war sie mit ihrem leider früh verstorbenen Mann Dieter seit den 1980er Jahren der AGON eng verbunden.

 

Die AGON und der NABU-Kreisverband Unna trauern um sie und werden ihr ein ehrendes Angedenken bewahren.