Knabenkräuter am Wegesrand

Coronabedingt konnte auch in diesem Jahr die Exkursion „Knabenkräuter am Wegesrand“ nicht durchgeführt werden. Damit fällt diese seit 1998 jährlich stattfindende Veranstaltung zum zweiten Mal aus, so dass das Ergebnis der Pflegemaßnahmen, Informationen zum Schutz unserer einheimischen Orchideen und Neues aus der Orchideenwelt des Kreises Unna nicht vorgestellt werden konnten. Statt der Wanderung entlang der Orchideen-wiesen bieten NABU und AHO einen tagesaktuellen Blick auf die Nasswiese, die von 1982 bis zum Jahr 2020 durch den ehrenamtlichen Naturschutz gepflegt wurde. Der Lebensraum des Breitblättrigen Knabenkrautes und zahlreicher Wiesenpflanzen wird zukünftig von der Biologischen Station Kreis Unna/Dortmund naturschutzfachlich betreut.

 

Der erste Blick vom westlichen Rand der Orchideenwiese auf die Fläche zeigt, dass auf Grund der kühlen Witterung das Breitblättrige Knabenkraut (Dactylorhiza majalis) noch nicht in Vollblüte ist. Viele Pflanzen blühen erst noch auf. Dafür sind Gras und andere Wiesenpflanzen schon kräftig gewachsen, so dass die blühenden Orchideen nicht dominant hervortreten. Direkt am Rand des ehemaligen Lagerplatzes des Mahdgutes stehen schon die ersten Orchideen, die man ohne die Wiese zu betreten, den Exkursionsteilnehmern hätte zeigen können. Vom östlichen Teil der Wiese ergibt sich ein schönerer Blick auf die Knabenkräuter. Dazu einige Fotos.

 

Der Regen hat die Entwicklung zahlreicher Jungpflanzen begünstigt. Profitiert von der Pflege haben auch Wiesen-Schaumkraut (Cardamine pratensis) und Sumpfdotterblume (Caltha palustris), die insbesondere am Wiesenrand sehr schöne Bestände ausbildet.

 

Leider sieht man im östlichen, trockneren Teil noch die Stelle, wo am 1. Mai gelagert wurde. Wir hoffen, dass dieser mit viel Engagement gepflegte und geschützte Lebensraum nicht auch dem coronabedingten Freizeitdruck zum Opfer fällt. Schnell ist zerstört, was in den letzten 40 Jahren mühevoll mit jährlichen Pflegeeinsätzen erhalten wurde.

 

Der NABU hofft, dass die traditionelle Exkursion im nächsten Jahr wieder stattfinden kann.

 

Bernd Margenburg